Aktueller Beitrag

Helmut Josef S Bayern

THEMA: Ernährung
30.10.2021, 15:26 Uhr

In letzter Zeit ist hier öfters zu lesen, Rote Be(e)te seien ein guter Eisenlieferant.
Jemand war sogar der Meinung, wenn man am Tag vor der Blutspende Rote Bete ißt, gäbe es kein Problem mit dem Hb-Wert.

Dies ist offenbar ein weit verbreiteter Irrtum. Nur weil dieses (ansonsten sicherlich sehr gesunde) Lebensmittel eine "blutrote" Farbe habe, ist es noch lange kein guter Eisenlieferant.

Hierzu ein paar Fakten:

- 100g Rote Bete enthalten nur ca. 1mg Eisen.

- Es handelt sich um "pflanzliches" (dreiwertiges, Nicht-Häm-) Eisen, das vom Körper sehr viel schlechter als tierisches Eisen (zweiwertiges Hämeisen) aufgenommen werden kann.

- Es muss erst in zweiwertiges Eisen umgewandelt werden, wodurch sich die nutzbare Menge auf ca. 0,1mg / 100g Rote Bete reduziert.

- Um also 1mg Eisen aufnehmen zu können, muss man schon ein ganzes Kilo Rote Bete essen.

- Bei einer Blutspende verliert man ca. 250mg. Eisen.

- Wollte man diesen Eisenverlust allein über Rote Bete ausgleichen, müsste man also 250kg dieses Gemüses essen!

Aber es wird noch schlimmer: Rote Bete enthalten viel Oxalsäure, und sind daher sogar ein sog. "Eisenräuber"!

Siehe auch
https://www.t-online.de/gesundheit/krankheiten-symptome/id_90963526/herzinfarkt-studie-offenbart-dieser-naehrstoffmangel-erhoeht-das-risiko.html

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Team Bayern
02.11.2021, 13:47 Uhr

Hallo Helmut,
danke für Deinen Beitrag und Dein ausführliches und differenziertes Feedback zum Thema "Ernährung und Blutspende".
Gerne greifen wir Eure Rückmeldungen auf und werden unserer Ernährungstipps zeitnah um fleischlose bzw. pflanzliche Alternativen erweitern.
Viele Grüße, Lisa vom BSD

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Sandra P
Brandenburg
31.10.2021, 08:45 Uhr

Nicht drauf hören weil im Internet viel drinne steht was man nicht glauben sollte

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Andrea-Esther C
Bayern
30.10.2021, 22:47 Uhr

Oh, der Tipp kam von der Ärztin ... ich hab da gleich nichts drauf gegeben und gedacht, ich halte mich lieber an das, was in der Broschüre und im Internet steht - weil "Rote Bete" kenn ich wohl, schon während meiner Schwangerschaft wurde mir dazu geraten. Tomaten und Paprika dagegen ... nun ja, nur weil diese blutrot sind, ist da noch lang kein Eisen drin. Dunkelgrünes Gemüse hat da mehr. Broccoli zum Beispiel, Grünkohl, Mangold ... und natürlich Hülsenfrüchte. Die Ärztin hat ansonsten auf mich einen durchaus kompetenten Eindruck gemacht, nur die Ernährungstipps ... nun ja.

Helmut Josef S
Bayern
30.10.2021, 21:56 Uhr

Hallo Andrea-Esther,

ja, es ist nicht leicht sich mit rein pflanzlicher Ernährung als regelmäßiger Blutspender einen gesunden Eisenvorrat im Körper zu erhalten.

Ich bin seit 2009 Vegetarier, und habe früher ca. 4..5 mal im Jahr Blut gespendet. 2012 waren dann wohl meine aus der omnivoren Phase in der Leber angelegten Eisenvorräte aufgebraucht und ich wurde wegen eines Hb-Werts von 11,2 erstmals nicht zugelassen. Seitdem kann ich nur noch 2 mal im Jahr spenden,
wenn ich nicht meinen Eisenspiegel medikamentös aufpeppe.

Ich bin etwas erstaunt, dass man Dir beim BSD "rotes Gemüse" empfohlen hat zur Verbesserung des Hb-Werts.
In den Ernährungstipps des BSD für Blutspender tauchen weder Rote Bete, noch Tomaten, noch rote Paprika auf:

https://www.blutspendedienst.com/blutspende/tipps-vor-der-blutspende/ernaehrungstipps-fuer-blutspender

Interessante Infos zum Thema Eisengehalt in veganen Lebensmittel findest Du z.B. auch auf:

https://www.bevegt.de/pflanzliche-eisenquellen/

Aber auch hier gilt natürlich, dass das pflanzliches Eisen im Vergleich zu einem tierischen Lebensmittel mit gleicher Eisenmenge pro 100g viel schlechter
aufgenommen wird. Das kann man etwas verbessern, indem man O-Saft (Vitamin C) statt Rotwein (Oxalsäure=Eisenräuber) zum Essen trinkt.

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Steffen Z
Sachsen-Anhalt
30.10.2021, 21:20 Uhr

Man kann noch rotes Fleisch, Rotwurst, Nüsse etc. essen. Bringt richtig was. Grade Rotwurst finde ich da geeignet.

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Andrea-Esther C
Bayern
30.10.2021, 19:36 Uhr

Mir wurde gestern empfohlen "rote Gemüse" zu essen, zum Steigern des Hämoglobinwertes. Rote Paprika, Tomaten, Rote Bete ... ich denke, ich werde lieber einmal pro Woche Leber kochen, ab und zu auch mal ein Rindersteak essen ... obwohl mir von "rotem Fleisch" auch schon dringend abgeraten wurde von einer Ökotrophologin, weil dieses im Körper eine Art Entzündungsreaktion hervorrufen würde.

Na ja ... irgendwie ist nichts wirklich optimal, und letztendlich endet das Leben grundsätzlich mit dem Tod.

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Jörg R
Baden-Württemberg
30.10.2021, 18:51 Uhr

Aber gsund ists trotzdem 😋

Ich bleib dann wohl bei Eisentabletten

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Alexander Alois H
Rheinland-Pfalz
30.10.2021, 18:33 Uhr

Ach, deswegen war mein Hb-Wert beim letzten mal relativ niedrig, obwohl ich extra ein Glas Rote Bete gegessen habe. Böse Bete 😁

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