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Marie A Rheinland-Pfalz

0Thrombozyten
0Plasma
8Vollblut
BISHER GESPENDET
04.12.2021, 08:56 Uhr

Hi, die Frage geht mir schon länger im Kopf rum; und zwar Folgendes: Männer dürfen ja 6 mal, Frauen 4 mal pro Jahr spenden. Aber wie sieht das jetzt bei jemandem aus, der Transgender ist und evtl schon durch ist mit allen OPs und hormonell gut eingestellt ist? Wird die Person im System mit dem biologischen oder dem gefühlten Geschlecht "gewertet"? Bin selbst nicht trans, interessiert mich aber. Vielen Dank für die Rückmeldungen im Voraus!

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Veronika Edith S
Bayern
06.09.2023, 08:17 Uhr

Ich denk, Sebastian B. hat es schon richtig zusammengegasst. Es gibt biologische Gründe für die rechtliche Einordnung. Allerdings ändert sich ja wirklich was, und nicht durch die OPs.
Durch die jew. Hormoneinnahme verändert sich auch die 'Körperchemie' und z.b. bei TransMännern (als Frau geboren) steigt die Zahl der Erythrozyten. Entsprechend sollte auch eine höhere Spendenzahl möglich sein - immer in Rücksprache mit den behandelnden Ärzten, aber das liegt ja in des persönlichen Verantwortung des jew. Transmenschen. ;)

Team West
DRK-Blutspendedienst
06.12.2021, 12:08 Uhr

Hallo Marie,
bis die Änderung des Geschlechts in einem amtlichen Dokument bestätigt ist, werden gemäß der Richtlinie Hämotherapie die Spendewilligen mit ihrem bisherigen Geschlecht in unserem EDV-System geführt. Nach Ausstellung des Bundespersonalausweises auf die neue Identität wird die neue Identität auch in unseren Stammdaten übernommen und die Spendenhäufigkeit gilt entsprechend der neuen Identität.
Liebe Grüße vom BSD West

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Sebastian B
Baden-Württemberg
05.12.2021, 13:25 Uhr

Wie andere hier schon vollkommen zu Recht schrieben, hat eine vorhandene oder nicht vorhandene Menstruation nichts mit dieser Entscheidung zu tun. Es geht um den biologischen Fakt, dass Frauen generell eher zu Blutarmut neigen beziehungsweise dafür prädestinierter sind als Männer. Das ist eine biologische Gegebenheit.

Auch ein Transgender der oder die sich umoperieren hat lassen und Hormone einnimmt bleibt biologisch ein Mann, wenn er als Mann geboren wurde oder eine Frau wenn sie als Frau geboren wurde. Daran ändern äußerliche operativ veränderte Merkmale oder auch die Einnahme von Hormonen natürlich nichts. Das biologische Geschlecht bleibt ein Leben lang unverändert. Und da bleiben auch die allermeisten mit dem biologischen Geschlecht verbundenen Eigenschaften, insbesondere in der Körper Chemie, erhalten.

Wie das DRK diese Tatsache handhabt, kann ich dir nicht im Detail sagen. Medizinisch ist allein das biologische Geschlecht ausschlaggebend. Mich würde es jedoch nicht wundern, ich lasse mich gerne aber vom Gegenteil überzeugen, wenn dem DRK der Zeitgeist wichtiger ist als Medizin.

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Fiona M
Schleswig-Holstein
05.12.2021, 10:40 Uhr

Gute Frage!
Ich meine auch, dass das "Ur-Geschlecht" genommen wird.
Die Hormone spielen auch eine wichtige Rolle. Die Blutspenden werden ja auch nach Geschlecht und Blutgruppe sortiert. Unter anderem weil viele Frauen die Pille nehmen und das Blut sich für bestimmte Erzeugnisse besser eignet oder nicht. Genauso ist es mit den Hormonen.

Helmut S
Bayern
04.12.2021, 20:59 Uhr

@Julia:
Das ist ein weit verbreiteter Irrtum. Auch Frauen nach der Menopause dürfen nur 4 mal im Jahr spenden.

Der Grund, warum Frauen nicht so oft Blut spenden dürfen wie Männer ist, dass bei Frauen schneller ein Eisenmangel bzw. Blutarmut entstehen könnte weil:

1. Männer haben mehr Blut im Körper, nämlich 6-7 Liter, Frauen nur 5-6 Liter
2. Männer haben eine größere Leber als Frauen und können daher mehr Eisen in Form von Ferritin einlagern
3. Männer haben einen höheren Muskelanteil als Frauen, und daher mehr Myoglobin (ein dem Hämoglobin ähnliches, eisenhaltiges Protein)
4. Männer haben größere Knochen, und damit mehr Knochenmark, welches zum erythropoetischen System gehört und können daher schneller neues Blut bilden.

Mit der Monatsblutung hat das nur wenig zu tun. Die Menge, die Frauen dabei im Jahr verlieren, entspricht zwar in etwa einer Blutspende. Jedoch wird dieser Verlust an Eisen durch eine täglich etwas höhere Eisenaufnahme kompensiert. (Männer ~ 1mg/Tag, Frauen vor Menopause ~ 1,5 bis 2 mg/Tag)

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Julia W
Bayern
04.12.2021, 20:13 Uhr

Der Unterschied in der Anzahl der Spenden kommt nur durch die monatlichen Blutungen bei Frauen zu Stande. Falls ein Transgender Mann als menstruelle Blutungen hat darf er nur 4 mal spenden.

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Holger K
Baden-Württemberg
04.12.2021, 15:55 Uhr

es geht bei der Einteilung der Geschlechter ja eher um rechtliche Dinge.
Wenn nun jemand rechtlich als Mann definiert wurde ist das DRK "Schneider frei" bezogen auf die 6maligen Spenden pro Jahr.

das hat mit Biologie nichts zu tun.

Helmut S
Bayern
04.12.2021, 13:59 Uhr

Lisa vom BSD schreibt in Ihrer Antwort auf meinen Beitrag
https://www.spenderservice.net/forum/10583
u.a.:

"Bis die Änderung des Geschlechts in einem amtlichen Dokument bestätigt ist, werden gemäß der Richtlinie Hämotherapie die Spendewilligen mit ihrem bisherigen Geschlecht in unserem EDV-System geführt. "

Dies bedeutet für mich im Umkehrschluss, dass man nach der "amtlich bestätigten" Geschlechtsumwandlung in den EDV-Systemen mit dem "neuen" Geschlecht geführt wird. D.h. die Info über das "ursprüngliche" Geschlecht ist nicht mehr vorhanden. Somit gelten implizit die Regeln bzgl. der maximalen Spendeanzahl pro Jahr bezogen auf das neue/aktuelle Geschlecht.

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Andrea-Esther C
Bayern
04.12.2021, 11:58 Uhr

Das ist schon eine sehr spezielle Frage - mit dieser wendest du dich am besten mal an die kostenlose Spenderhotline, oder schreibe über das Kontaktformular an die Spezialisten. Die Frage ist durchaus interessant, damit habe ich mich noch gar nicht beschäftigt. Meine Vermutung ist die, dass das "genetische Geschlecht" gilt, weil sich ja am Knochenbau durch die Geschlechtsangleichung nichts ändert. Wenn du eine Antwort hast, würdest du die bitte mit uns teilen?

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Steffen P
Baden-Württemberg
04.12.2021, 11:11 Uhr

Ich bin sprachlos 🤣

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Niklas R
Nordrhein-Westfalen
04.12.2021, 10:50 Uhr

Hallo, ich denke es ist das genetische Geschlecht, bedingt durch den Chromosomensatz, gemeint ist und nicht das Geschlecht mit dem man sich identifiziert.

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Michael O
Baden-Württemberg
04.12.2021, 10:18 Uhr

Meine Vermutung wäre, das das "Urgeschlecht" zählt, es gibt bei den Transexuellen zwar eine hormonelle Behandlung aber können keine Kinder bekommen und ob sich das ausschlaggebende Verhältnis Muskelmasse und die blutbildende Masse dann verändert glaube ich eher nicht.

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Heike F
Rheinland-Pfalz
04.12.2021, 09:00 Uhr

Ich denke, dass hier mit "Frauen" Menschen mit Uterus gemeint sind.

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