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Thema:
Fragebogen
Hallo zusammen,
ich bin zwar erst frisch dabei, jedoch total überzeugt vom Blutspenden!
Was ich jedoch nicht begreifen will ist, dass homosexuelle Menschen nicht spenden dürfen.
Die Begründung halte ich für absurd!
Soll es in nächster Zeit Änderungen der Gesetzeslage geben ?
Liebe Grüße
Niedersachsen –
Die Fragen nach der sexuellen Orientierung sind naturgemäß ziemlich peinlich. Aber ich vertraue darauf, dass es statistisch belegte wissenschaftliche Zusammenhänge gibt, die das rechtfertigen. Es wäre ein unvorstellbarer Skandal, würden die Fragen nur auf einer konservativen Weltanschauung fußen.
Konkret (je nach wörtlicher Ausformulierung und Interpretation) wäre meine Frau für mich auch ein Ausschlussgrund, da nicht in D geboren. Aber inzwischen machen wir uns einen Spaß daraus, wenn sie vor mir beim Arzt war und ich dann mit der Frage komme, ob er mich wegen meiner Beziehung zu Ihr ausschließen möchte, obwohl er sie höchstpersönlich just vor mir zum Spenden zugelassen hat?
Den Ausschlussgrund Haft könnte ich mir auch noch anders herleiten als den Verzicht darauf, diese Gruppe "auszunutzen". Ich möchte lieber keine Welt, wo die Bedarfs-Lücke an Blutkonserven billig mit Gefängnisinsassen unter Zwang aufgefüllt wird. Selbst das amerikanische System, wo Arme "spenden" müssen, weil sie das Geld brauchen, finde ich hoch problematisch.
Bayern –
https://www.spenderservice.net/forum/7643
Ich war gestern spenden und der angepasste Fragebogen lautet:
- Hatten Sie als Mann schon einmal Sexualverkehr mit einem anderen Mann? Wenn ja, wann zuletzt.
- Als Frau antworten Sie hier bitte mit Nein
DAS sind die original Fragen in Bayern, witzig gelle. Also ich sehe hier keinen Risiko Hinweis für heterosexuelle Frauen, da für diese weiter unten im Bogen nur nach bisexuellen Männern gefragt wird!
Baden-Württemberg –
Sabrina, ich glaube du hast da etwas falsch verstanden. Selbstverständlich durften und dürfen homosexuelle Menschen gerne Blutspenden, wenn alle anderen gesundheitlichen Vorgaben ansonsten stimmen. Es gibt dabei keinerlei Unterschied zu heterosexuellen Menschen.
Einschränkungen beim Spenden gibt es jedoch für Menschen, die an risikoreicheren Sexualpraktiken teilgenommen haben oder einen häufigen Partnerwechsel haben. Auch hier sind die Regelungen für heterosexuelle Menschen und homosexuelle Menschen sehr ähnlich.
Statistisch ist es jedoch ohne jeden Zweifel so, dass der allergrößte Anteil von HIV Neuinfektionen bei Menschen mit homosexuellen Sexualpartnern auftritt. Das mag man zurecht bedauern, aber das ist nun mal eine Tatsache.
Oder um es kurz zu fassen, der allergrößte Anteil von HIV Neuinfektionen tritt bei Homosexuellen auf. Das ist keine Diskriminierung. Das ist eine simple Tatsache.
Die aktuellen Regelungen tragen dem Rechnung. Ich kann darin absolut kein Problem erkennen. Vielmehr dient es dem Schutz der Empfänger des gespendeten Blutes.
DRK-Blutspendedienst –
Hallo Sabrina,
so wie es Holger dir auch schon geschrieben hat, findest du auf unserer Internetseite einen Artikel zu den aktuellen neuen Regelungen https://www.blutspendedienst-west.de/magazin/blutspende/richtlinien-zur-spenderzulassung-homosexuelle-maenner-koennen-deutlich-leichter
Liebe Grüße vom BSD West
Baden-Württemberg –
Ich weiß nicht wie es bei euch aussieht. Aber ich meine, dass zumindeste auf meinen Fragebögen seit einigen Monaten homosexuelle und heterosexuelle gleichgestellt sind. Es gibt zwar die 4 monatige Sperrfrist, aber die gilt gleichermaßen für jedwede sexuelle Orientierung, wenn ich mich recht entsinne.
Ganz abgesehen davon kann ich zwar das Unverständnis für eine Unterscheidung verstehen, von Diskriminierung zu reden finde ich in diesem Kontext aber abwegig. Wir reden hier immerhin von einer freiwilligen "Leistung" ohne Vergütung. Nichtsdestotrotz ist eine Unterscheidung hier natürlich nicht mehr angebracht und ich begrüße deren Abschaffung sehr.
Hessen –
Es ist tatsächlich eine Form von Diskriminierung, die angesichts des "bunten Treibens" mancher heterosexueller Menschen zumindest mit einer pauschalen Unterstellung verbunden ist. Nein, ich halte das auch (wo ich treue Menschen in gleichgeschlechtlichen Beziehungen kenne) für ein unangemessenes Vorurteil.
Baden-Württemberg –
Etwas hat sich bereits geändert und zwar wurde die Sperre verkürzt und soweit mir bekannt ist gilt unter Lebenspartner das gleiche wie für die hetero.
Aber eine Haftstrafe macht das Blut auch 4 Monate schlecht... was ich am wenigsten nachvollziehen kann, weil der Grund (ich habe mal beim DRK telefonisch nachgefragt, weil unter "Krankheiten" die Haft stand) bereits mit anderen Fragen mehr als abgegolten ist.
Baden-Württemberg –
zumindest Änderung:
https://www.blutspende-leben.de/aktuelles/aenderung-der-zulassungskriterien-zur-blutspende