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Sebastian B Baden-Württemberg

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18Vollblut
BISHER GESPENDET
THEMA: Fragebogen
21.06.2022, 16:25 Uhr

Ich bin sehr dankbar, dass weder das DRK noch irgend eine mir andere bekannte Blutspendestelle in Deutschland das tut, was der schottische Blutspendedienst wohl nun offenbar tut. Ich verweise auf den Link unten. Und ich hoffe auch sehr, dass dies so bleibt, wie es jetzt ist.

Um was geht es in dem verlinkten Artikel? Der schottische Blutspendedienst gehört zum staatlichen Gesundheitssystem in Schottland. Er ist meines Wissens kein Teil des dortigen Roten Kreuzes. Wie überall gibt es natürlich auch in Schottland einen Fragebogen auszufüllen, bevor jemand Blut spenden darf. Das ist vollkommen normal und natürlich auch sehr wichtig, um andere Menschen und auch den Spender selbst zu schützen.

Wie auch beim DRK enthält der Fragebogen in Schottland Fragen zu einer bestehenden oder vor kurzem bestandenen Schwangerschaft. Hier ist der Hintergrund denke ich sehr klar. Wer schwanger ist, sollte kein Blutspenden.

Im vorliegenden Fall wurde ein 66 Jahre alter Mann daran gehindert Blut zu spenden. Der Grund? Er verweigerte selbstverständlich die Antwort auf die Frage ob er schwanger sei. Erstens ist er 66 Jahre alt. Außerdem ist er ein Mann. Die Frage ist vollkommen irrelevant für ihn. Der Blutspendedienst bestand aber auf die Beantwortung der Frage und lehnte den Mann somit bei der Blutspende ab.

Wie ein Sprecher des Blutspendedienstes hinterher klarstellte, war dies absichtlich so geschehen und wird wohl auch weiter so geschehen.

Blutspenden sind lebenswichtig für Empfänger von Blutspenden. Aber was interessieren Menschenleben, wenn die politische Haltung zur Frage steht. Man muss halt Prioritäten setzen. Das gilt auch im staatlichen schottischen Gesundheitssystem. Haltung ist wichtiger als ein Menschenleben.

Ich bin sehr froh und dankbar, dass solche absurden und menschenverachtenden Auswüchse eine Ideologie in Deutschland noch unbekannt sind. Meine Hoffnung ist gering aber dennoch vorhanden, dass dies auch in Zukunft so bleibt.

https://www.theblaze.com/news/man-asked-if-hes-pregnant

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Sebastian B
Baden-Württemberg
24.06.2022, 20:00 Uhr

Ulrich, warum sollte die Frage beleidigend sein? Erstens ist es ja durchaus möglich, dass ich eine Haftstrafe schon hinter mir habe. Und zweitens basiert die Frage auf der faktenbasierten Erkenntnis, dass Häftlinge ein deutlich erhöhtes Ansteckungsrisiko für sexuell übertragbare Krankheiten haben.

Also warum um alles in der Welt, sollte ich mich durch diese Frage beleidigt fühlen? Aber noch wichtiger, was hat das eigentlich mit dem Thema dieses Threads zu tun?

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Ulrich K
Niedersachsen
24.06.2022, 19:23 Uhr

Man kann sich wirklich anstellen. Sebastian, es wundert mich, daß du überhaupt schon einmal Blut gespendet hast; hast du die Frage nicht als tödliche Beleidigung angesehen, ob du kürzlich vielleicht in Haft saßt?

Team BaWü-Hessen
DRK-Blutspendedienst
22.06.2022, 15:59 Uhr

Hallo zusammen,
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Wir begrüßen Euren regen Austausch hier im Blutspende-Forum. Achtet aber bitte auf eine sachliche Diskussion und einen respektvollen Umgang miteinander, andernfalls müssen einzelne Threads oder die Kommentarfunktion durch das Moderatoren-Team geschlossen werden.
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Sebastian B
Baden-Württemberg
22.06.2022, 07:58 Uhr

Corinna: Woher weißt du, dass diese Fragebögen in Schottland automatisiert ausgewertet werden? Und woher weißt du zusätzlich, dass die Programmierer entsprechende Programme in Schottland offenbar saudumm waren?

Hier in Deutschland gibt es ebenfalls Fragebögen. Schaut sich ein Arzt an. Der fragt gegebenfalls bei Unklarheiten nach. Und hier in Deutschland muss selbstverständlich kein Mann die Frage nach der Schwangerschaft beantworten und keine Frau eine etwaige vorhandene Frage nach einer Prostataerkrankung.

Und nein, sinnlose Fragen nicht zu beantworten ist keine Rechthaberei. Antworten auf Fragen zu verlangen, die biologisch unmöglich sind, ist eine Beleidigung des menschlichen Intellekts. Ich frage einen Mann, der laut seinem Ausweis über 50 Jahre alt ist, auch nicht ob er volljährig ist. Und ich frage eine Frau die vor mir sitzt auch nicht, ob sie sicher ist, dass sie keine Meeresqualle ist.

Bei Idiotie mitzumachen, bedeutet selbst zum Idioten zu werden.

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Corinna Brit L
Nordrhein-Westfalen
22.06.2022, 07:11 Uhr

@Sebastian: Frauen jenseits der Menopause müssen die Frage auch beantworten, obwohl sie sie nicht (mehr) betrifft.

An der Stelle auf sein "Recht" auf Nichtbeantwortung zu bestehen ist reine Rechthaberei.
Da bekanntlich niemand "ein bisschen schwanger" sein kann, gibt es als Antworten nur Ja oder Nein. Und bei Männern ist die Antwort eben immer Nein.

Man kann sich bei dem Macher des Fragebogens nachher über die Form der Frage beschweren, aber inkorrekt ist es nicht, diese zu beantworten.
Der Fragebogen kennt einen nicht und die Programme, die solche Dinge bearbeiten sind in der Regel strunzdumm und haben keine logischen Abfragen ob bestimmte Angaben in Kombination überhaupt sein können.
Ein Update des Fragebogens auf eine sinnvollere Fragestellung ist wünschenswert, aber bis dahin braucht das System für die Verarbeitung diese Angabe. (Es wurde ja schon gesagt, wie gefährlich das Blut einer Schwangeren für einige Menschen sein kann.)

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Sebastian B
Baden-Württemberg
22.06.2022, 05:37 Uhr

Andrea: Mein größtes Problem? Wo schrieb ich das? Ich finde es aber in der Tat problematisch, wenn Haltung wichtiger als Menschenleben sind.

Corinna: Es ist selbstverständlich, dass man keine Fragen beantwortet, die einen nicht betreffen. Es ist komplett sinnfrei, wenn eine Frau eine Frage nach ihrer Prostata beantwortet oder wenn ein Mann eine Frage nach einer Schwangerschaft beantwortet. Oder wie ich es schon oft bei Spenden gehört habe: „Ach, sie haben ja den Intelligenztest schon mal bestanden.“

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Andrea-Esther C
Bayern
21.06.2022, 22:13 Uhr

Also ... wenn das dein größtes Problem ist, musst du entweder besonders glücklich oder besonders gelangweilt sein.

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Corinna Brit L
Nordrhein-Westfalen
21.06.2022, 20:55 Uhr

Warum ist die Verweigerung der Antwort selbstverständlich? Bei einem (biologischen) Mann ist die Frage "Sind Sie schwanger?" zwar eine dumme Frage, aber die korrekte Antwort ist halt "Nein".
Das ist noch nichtmal ein Eingriff in seine Privatsphäre.

Würde ich auch antworten, wenn man mich fragen würde, ob ich mal Probleme mit der Prostata hatte (oder etwas Entsprechendes).

Boris K
Baden-Württemberg
21.06.2022, 20:43 Uhr

Man stelle sich mal vor, man hätte Sebastian B. als Nachbarn oder Schwager... uff.

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Kevin-Manuel M
Hessen
21.06.2022, 20:39 Uhr

Anstand und Ehre? Wenn man sich als Erwachsener so sehr anstellt, eine einfache Frage zu beantworten? Okay

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Sebastian B
Baden-Württemberg
21.06.2022, 20:31 Uhr

Kevin-Manuel: Ich habe den Mann nicht nach seinem Beweggrund gefragt. Aber warum sollte er das? Es gibt Menschen die haben noch einen gewissen Anstand und Ehre. Und die würde es mir und hat es vielleicht auch diesen Mann schlicht und ergreifend unmöglich gemacht, eine komplett sinnlose und idiotische Frage zu beantworten.

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Kevin-Manuel M
Hessen
21.06.2022, 20:25 Uhr

Dieser 66-jährige hätte doch einfach mit Nein antworten können! Wieso hat er es nicht einfach gemacht?

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Holger K
Baden-Württemberg
21.06.2022, 19:12 Uhr

rein rechtlich (bei Fragen etwa in Bewerbunsgunterlagen ist dies gerichtlich bestätigt) dürfen Fragen die keinen Bezug zum Thema haben oder gegen Menschenwürde verstossen absichtlich unkorrekt ausgefüllt werden.

konkret war dies bei einer biologischen Frau die unwahr eine Angabe machte zu einer bestehenden Schwangerschaft. (sie war soweit ich mich erinnere im Moment der Frage schwanger und wusste dies)
wurde gerichtlich als korrektes Verfahren bestätigt.
der weitere Ärger beim Arbeitgeber ist mir aber unbekannt

entsprechend sollten unsinnige Fragen bei Blutspende behandelt werden.
Ich wage keine Beurteilung welche Art Frage hier absichtlich falsch beantwortet werden sollte. da sollte eher eine Definition vor Gericht vorher erfolgen - alles andere ist unsicher.

Nicole D
Niedersachsen
21.06.2022, 18:03 Uhr

Naja Stephan, Antikörper wie sie von Frauen in der Schwangerschaft gebildet werden können, sind dem Empfänger eben nicht egal.
Von daher ist ein entscheidendes Kreuz ggf schon sehr wichtig, egal ob es ggf. äußerlich ein Mann oder eine Frau ist.

Und zu Deiner Frage mit der Blutspendeanzahl: ich denke auch hier ist das biologische Geschlecht entscheidend.

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Sebastian B
Baden-Württemberg
21.06.2022, 17:58 Uhr

Naja, das kann gerne jeder anders sehen. Aber zunächst einmal möchte der Blutspendedienst mich als Spender gewinnen. Denn ich habe etwas abzugeben, was gleich in mehrfacher Hinsicht sehr viel wert ist. Also nicht ich bin derjenige, der hier etwas möchte. Der Blutspendedienst ist es der sehr gerne etwas von mir möchte.

Aber deine Ironie ist ja durchaus absolut berechtigt. Ein Blutspendedienst sollte wie jede medizinische Einrichtung natürlich ihren Umgang mit Patienten, sofern dieser notwendigerweise geschlechtsunterschiedlich erfolgen muss, am biologischen Geschlecht festmachen.

Also darf ein biologischer Mann sechs mal im Jahr spenden und eine biologische Frau entsprechend weniger. Das ändert nichts wenn die biologische Frau sich gerade als Mann fühlt. Folglich müsste schon aus medizinischen Gründen ein Blutspendedienst zwingend das biologische Geschlecht eines Menschen eindeutig feststellen können. Das ist aber nach der gültigen Rechtslage in den meisten westlichen Ländern schlicht nicht möglich. Und da wären wir wieder dann bei dem Beispiel der medizinischen Gefährdung bis hin zur Lebensgefahr.

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Stephan R
Bayern
21.06.2022, 17:56 Uhr

Wenn eine Frau sich als Mann fühlt und sich als solcher definiert, darf er dann 4x oder 6x im Jahr Blutspenden?

Nun ja, die Entscheider über Fragen und Fragebögen und die Bewertung der Beantwortung, haben's auch nicht immer leicht.
Hier ist ein Schuss Ironie im Spiel.

Wenn ich Blutspenden WILL, macht ich halt ein Kreuz an der Stelle und fang keine Grundsatzdiskussion an. Dem Empfänger ist's vermutlich reichlich egal.

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Sebastian B
Baden-Württemberg
21.06.2022, 17:22 Uhr

Nicole D: absolute Zustimmung. Und so ist es ja auch. Auch in Deutschland, das ist in Schottland nicht anders, müssen Frauen angeben, ob sie gerade schwanger sind.

Nicole D
Niedersachsen
21.06.2022, 17:03 Uhr

Warum allerdings die Frage nach Schwangerschaften wichtig ist, könnte u.a. hier deutlich werden https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/82952/Transfusionsmedizin-Sind-Blutspenden-von-Frauen-nach-Schwangerschaften-ein-Risiko-fuer-Maenner

Von daher wäre eine Beantwortung der entsprechenden Fragen für Menschen mit dem entsprechenden biologischen Geschlecht schon sinnvoll.

Nicole D
Niedersachsen
21.06.2022, 16:58 Uhr

Beim NSTOB ist die Frage nach einer Schwangerschaft explizit nur an Frauen gerichtet, so wie es andere Fragen explizit an Männer gibt, die ich entsprechend erst gar nicht beantworte.

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Sebastian B
Baden-Württemberg
21.06.2022, 16:52 Uhr

Wer sagt, dass die Bögen maschinell verarbeitet werden? In Deutschland fülle ich genauso Fragebögen aus. Und selbstverständlich beantworte ich als Mann nicht die Frage, ob ich schwanger bin. Obwohl ich durchaus so aussehe. Aber das ist ein anderes Thema.

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Sebastian B
Baden-Württemberg
21.06.2022, 16:51 Uhr

In einer tolerante Gesellschaft muss sich aber niemand einer Lobotomie unterziehen. Ein 66-jähriger Mann war nicht vor kurzem schwanger, ist nicht schwanger und wird auch niemals schwanger sein. Darüber gibt es keine Diskussion.

Ich finde deinen Einwand aber durchaus nicht ganz falsch. Wenn ich jegliche biologische Realität ignoriere mich heute als Katze, morgen als Mann und übermorgen als Frau fühle, dann kann man das fast schon verstehen. Und es zeigt, was für eine Gefahr eine solche Entwicklung darstellt. Und ich meine nicht beim Blutspenden. Ich meine in einem medizinischen Notfall.

In einem Ausweisdokument darf es nämlich keinen Hinweis auf das biologische Geschlecht eines Menschen geben. Dort steht nur das aktuell gefühlte Geschlecht eines Menschen. Da aber nun einmal die Biologie und damit auch die Medizin zwischen einem Mann und einer Frau in ganz wesentlichen Bereichen komplett unterschiedlich sind, stellt so etwas insbesondere bei einem medizinischen Notfall eine Lebensgefahr da.

Aber natürlich, das gilt nicht bei einer Blutspende. Das ist mir klar. Dennoch. Ich unterziehe mich keiner Lobotomie, bevor ich Blutspende. Ich persönlich hätte diesen Blutspendedienst zum allerletzten Mal in meinem Leben gesehen. Und er mich auch. Wem also Menschenleben unwichtiger sind als seine eigene politische Haltung, der kann dort gerne mitmachen. Ich halte Menschenleben für wichtiger. Und das eben nicht nur beim Blutspenden.

Björn M
Niedersachsen
21.06.2022, 16:49 Uhr

Naja wenn die Bögen maschinell verarbeitet werden und ein Kreuz fehlt dann .uss händisch nChgearbeitet werden und das kostet Zeit, Personal und Geld. Und wenn die Konserve nur bei volmständig ausgefülltem Bogen verarbeitet werden kann.. dann .uss der Mensch da halt ein Kreuz machen. Jemand ablehnen ist immernoch Sin voller wie die Konserve später mangels vollständigem Bogen entsorgen zu müssen.

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Reiner S
Sachsen
21.06.2022, 16:43 Uhr

Was soll daran Menschenverachtent sein.
Mittlerweile darf doch jeder frei über sein Geschlecht entscheiden.
Da mag man dazu stehen wie man will, es ist aktuell so.
Heute fühle ich mich als Mann, morgen als Frau, übermorgen weiß ich gerade nicht und dann wieder als Frau oder Mann.

Da kann es schon vorkommen das ein 66- jähriger Mann früher eine Frau und noch dazu schwanger war.
Wo ist da das Problem?
Wenn wir eine tolerante Gesellschaft haben dann kann das vorkommen.

Ich muss auch zu jeder Blutspende mein Geburtsdatum sagen, dabei habe ich gar keins denn ich bin noch gar nicht geboren denn ich war schon immer ich und schon immer in diesem Universum.

Was wäre wohl passiert wenn der Schotte auf die Frage mit Ja geantwortet hätte?

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