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Johanna R Bayern

6Vollblut
BISHER GESPENDET
17.12.2022, 22:05 Uhr

Hallo zusammen,
ich hätte eine Frage zur Stammzellenspende. Wie schlimm waren bei euch persönlich die Nebenwirkungen? Waren die schlimmer als bei einer Vollblutspende?
Ich denke nämlich darüber nach mich dafür registrieren zu lassen. Leider ist mein Körper immer sehr empfindlich. Dadurch habe ich teilweise schon mit der Blutspende zu kämpfen.
Es wäre schön, wenn ihr mich und andere an euren Erfahrungen teilhaben lasst, um eine gewisse Vorstellung zu bekommen 😇😘

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Ilka B
Rheinland-Pfalz
21.03.2023, 12:17 Uhr

Zunächst einmal muß ich offen und ehrlich zugeben, daß mir im unmittelbaren Vorfeld meiner Stammzellspende schon ein bißchen die Düse ging. Ich dachte aber stets an die junge Frau, deren Leben so sehr von meiner Spende abhing - und dies gab mir jede Menge Motivation. Die Leute in der Uniklinik Heidelberg kümmerten sich so gut um mich, daß ich mich dort sogar fast ein bißchen wohl fühlte.

Und ehrlich gesagt: das Unangenehmste bei den zwei Sitzungen im Rahmen meiner Stammzellspende war die Tatsache, daß ich mich nicht kratzen konnte, wenn es mich z.B. an der Nase juckte (ich meine das nicht als Witz). Denn ich war ja mit beiden Armen an den Zellseparator angeschlossen. Nach jeder Sitzung war ich etwas wackelig auf den Beinen. Da ich aber ohnehin noch 2 Stunden auf das Ergebnis der abschließenden Blutuntersuchung warten sollte, nutzte ich die Zeit und nahm einen kleinen Imbiß zu mir, wonach in mir auch ziemlich schnell wieder "die Lebensgeister erwachten". Ich konnte dann problemlos mit dem Auto wieder nach Hause fahren.

Dazu kommt noch die Dankbarkeit durch "meine" Patientin, mit der ich heute noch Kontakt habe: Einen Monat nach der Transplantation im Januar 2015 durfte sie schon wieder nach Hause, im Wintersemester 2015/16 begann sie zu studieren und nun hat sie ihre Doktorarbeit begonnen!

Ich kann nur jeden ermutigen, sich auch typisieren zu lassen :)

Mit den Nachwirkungen meiner Vollblutspenden hatte ich (zumindest in meinen ersten Jahren als Blutspenderin) erstaunlicherweise etwas mehr zu kämpfen als es bei meiner Stammzellspende der Fall war, aber inzwischen macht mir dies nichts mehr aus - kein Wunder, bei (Stand 21.03.2023) 143 Blutspenden...

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Sebastian B
Baden-Württemberg
26.12.2022, 08:21 Uhr

Ich möchte hier noch etwas ergänzen. Ich bin schon sehr lange als Stammzellenspender registriert. Solltest du tatsächlich zu einer Stammzellenspende eingeladen werden, so sind die möglichen Nebenwirkungen sehr gering. Aber dazu haben dir ja schon andere Kommentatoren hier ausführlich geantwortet.

Ich möchte aber vielleicht noch einen anderen Aspekt betonen. Bei einer Blutspende ist das immer ein anonymer Vorgang. Ob und in welchem Maße das eigene Blut tatsächlich verwendet wird, erfährt man nicht. Auch ist es so, dass selbst wenn man einmal nicht spendet dadurch niemand Schaden nimmt. Bisher zumindest waren immer noch ausreichend Blutpräparate vorhanden. Natürlich wird es problematischer, wenn jeder so denkt. Keine Frage.

Bei einer Stammzellenspende ist dies etwas vollkommen anderes. Du spendest nur dann Stammzellen, wenn es dafür einen ganz konkreten Abnehmer gibt. Eine Person. In den allermeisten Fällen, es gibt wenige Ausnahmen, bist du der einzige mögliche Spender. Wenn du dann aufgrund möglicher Nebenwirkungen, wie Müdigkeit oder Abgeschlagenheit oder ein paar Tage Arbeitsausfall nicht spendest, stirbt dieser Mensch. Das muss man ganz klar und deutlich kommunizieren.

Ob du dich registrieren lässt und gegebenenfalls spendest, ist allein deine Entscheidung. Niemand hat das Recht in irgendeiner Form dich dazu zu drängen. Aber um eine gute Entscheidung zu treffen muss man eben auch alle Fakten kennen.

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Bernd N
Baden-Württemberg
20.12.2022, 18:37 Uhr

Hallo Johanna, ich hab auch schon eine Stammzellenspende gemacht und hatte soweit keine Nebenwirkungen, außer Müdigkeit und Abgeschlagenheit danach, aber das ist ganz normal. Ich hab mich noch etwas müder als nach einer Vollblutpende gefühlt.
Alles Gute und schöne Weihnachten 😊

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Frank K
Nordrhein-Westfalen
20.12.2022, 18:17 Uhr

Hallo,
naja, man hört viel über Stammzellenspende oder Knochenmarktransplantation. Ich selber habe meinem Bruder, bei dem genau vor einem Jahr Leukämie festgestellt wurde, Stammzellen gespendet. Ich habe mich, als nächster Verwandter, natürlich Typiesieren lassen. Das Ergebnis war eine 100% Übereinstimmung. Nach einer gründlichen Untersuchung, war ich dann Spendefähig und wurde auf die Stammzellenspende vorbereitet. 5 Tage vor der Spende mußte ich mir selber morgens und abends eine kleine Spritze, ähnlich eine Insolienspritze, in die Bauchdecke injizieren. War etwas unangenehm, aber notwendig. Der Spendetag lief wie folgt ab. In den linken Arm wurde der Zugang gelegt, an dem das Blut entnommen wurde, in einer Maschine wurden die Stammzellen heraus gefiltert und liefen am rechten Arm wieder in den Körper zurück. Die Prozedur dauerte fast 6 Stunden. Grundsätzlich ist es auszuhalten. Nebenwirkungen hatte ich, außer Müdigkeit, keine. 3 Tag später ging ich wieder ins Büro.

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Johanna R
Bayern
18.12.2022, 11:49 Uhr

Erstmal danke, dass ihr das geteilt habt. Natürlich habe ich mich informiert und weiß in der Theorie über alles Bescheid. Ich habe nur auch Erfahrungen gelesen, die meinten, dass sie nach den 4 Stunden 2 Tage im Bett lagen. Deswegen meine Unsicherheit.

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Günter Z
Rheinland-Pfalz
18.12.2022, 11:47 Uhr

Hallo,
Auch wenn du dich registrieren läßt, ist es ja noch lange nicht sicher, das du auch als Spender in Frage kommst.Von meiner Registrierung bist zur der Spende hat es etliche Jahre gedauert.Dann vergingen auch noch mehrere Monate mit Untersuchungen bis ich tatsächlich feststand.Bei mir würden die Stammzellen aus dem Beckenknochen unter Vollnarkose entnommen. Es war wirklich kein Problem, die Freude jemanden dadurch geholfen zu haben war wesentlich größer als die bischen Schmerzen danach.( Meine Spende war für ein kleines Mädchen aus Italien,mehr weiß ich bis heute nicht), Also keine Angst....du gründlich untersucht vorher ,bin ich noch nie in meinem Leben. Hoffe konnte dir helfen mit meiner Erfahrung
Günter

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Stephan B
Nordrhein-Westfalen
18.12.2022, 11:05 Uhr

Hallo Johanna,
die Stammzellenspende (mit medikamentöser Vorbereitung) ist in etwa wie eine Blutwäsche mit der Punktion in beiden Armen. Es dauert ca. 3 Stunden und es werden nur Stammzellen rausgefiltert, das Blut geht auf einer Seite zurück in den Körper. Musste das im Juli für mich selbst durch einen Knochenmarkkrebs durchführen, da ich keine Fremdspende erhalten konnte. Nebenwirkungen hatte ich nicht, nur je 1 Verband an jedem Arm. Soweit ich weiß, wird die Form über das "Blutfiltern" bevorzugt. Kleinster Eingriff in den Körper des Spenders.

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Michael O
Baden-Württemberg
18.12.2022, 07:35 Uhr

Bisher kann ich nur soviel sagen das bei mir nur nochmal 3 Röhrchen gefüllt wurden, weil ich in der näheren Auswahl war. Das ist auch nicht schlimmer als die Röhrchen beim Blutspenden.

Mein Schwager hat dies erleben dürfen aber mir ist nichts bekannt, das es ihm dabei schlecht ging.

Es gibt ja 2 Entnahmemethoden:
1. mit Hormonen, das die Stammzellen ins Blut wandern und dort rausgefiltert werden, den Rest bekommt man wieder. Das geht wesentlich länger als eine Blutspende, somit sollte es Dein Körper gut verkraften.

2. ohne Hormone im OP wird aus dem Beckenkamm Knochenmarkblut entnommen. Dies geschieht unter Vollnarkose, damit bist Du ja Vollständig überwacht, somit dürfte dies auch kein Problem werden.

Die Chance ist recht gering, das man ein Leben als einziger Retten kann und darf. Zu mir hies es bei der Typisierung das die Chance bei 5% liegen in den nächsten 5-10 Jahren was zu hören. Kurzum dann geht es dem genetischen Zwilling gut.

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