Aktueller Beitrag

Helmut S Bayern

22.02.2020, 18:12 Uhr

Nachdem ich gerade von zwei Todesfällen in Italien wegen Corona-Infektionen gelesen habe, stellen sich mir folgende Fragen:
Wie sieht denn die Strategie der Blutspendedienste im Hinblick auf das Corona-Virus aus, wenn sich dieses nun auch in Deutschland verbreiten sollte?
Werden dann alle Blutspender gesperrt, die sich in einer Gemeinde / einem Landkreis / einem Regierungsbezirk aufgehalten haben, wo auch Corona-Infizierte entdeckt wurden?
Was wäre denn in einem Fall, wenn die Mehrzahl aller Gemeinden in Deutschland betroffen sein sollte: Kann dann überhaupt noch eine Notversorgung mit Blutkonserven gewährleistet werden?

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Team Bayern
24.02.2020, 14:13 Uhr

Hallo Helmut,

die DRK/BRK-Blutspendedienste beobachten die Lage rund um die Verbreitung des neuartigen Coronavirus (nCoV) sehr aufmerksam und stehen hierzu in engem Austausch mit den verantwortlichen Behörden. Die Versorgung der Bevölkerung mit Blutkonserven ist aktuell nicht gefährdet.

Die aktuell geltenden Zulassungsbestimmungen für die Blutspende gewährleisten einen hohen Schutz für Spender sowie eine hohe Sicherheit für die aus deren Spenden hergestellten Arzneimittel und deren Empfänger.
Nach Auslandsaufenthalten gibt es häufig Sperrfristen bis zur nächsten Blutspende. Abhängig von Reiseziel, Aufenthaltsdauer und Reisezeit reichen diese Wartezeiten von vier Wochen bis zu sechs Monaten ab Rückkehr. Die Spenderrückstellung für Reiserückkehrer aus der gesamten Volksrepublik China beträgt aktuell aufgrund des Chikungunyaviruses ohnehin 4 Wochen. Als weitere Maßnahme werden auch Reiserückkehrer aus den betroffenen Regionen in Italien für 4 Wochen ab Rückkehr von der Blutspende zurückgestellt.
Die Inkubationszeit des neuartigen Coronavirus (2019-nCoV) liegt bei bis zu 14 Tagen und ist somit durch diese Maßnahme ebenfalls abgedeckt.

Darüber hinaus werden Menschen mit grippalen oder Erkältungs-Symptomen generell nicht zur Blutspende zugelassen. Der (Eigen-) Schutz unserer Mitarbeiter ist durch die Umsetzung der empfohlenen Maßnahmen des Robert-Koch-Institutes (RKI) dauerhaft gewährleistet. Nach Ansicht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wird die Atemwegserkrankung noch nicht als Pandemie deklariert (Stand: 24.02.2020). Weitere Informationen kannst Du der Homepage des RKI (www.rki.de/ncov) entnehmen.

Viele Grüße, Luisa vom BSD

Elke F
Rheinland-Pfalz
22.02.2020, 20:27 Uhr

Das BRK ist ja recht fleissig hier im Forum im Mitlesen und im Beantworten. Bin gespannt wie die Antwort ausfällt 😷

Helmut S
Bayern
22.02.2020, 20:18 Uhr

Offenbar wird jedoch eine Corona-Infektion bzw. die sich hieraus ergebenden Risiken vom BSD kritischer gesehen als eine Influenza.
"Wenn ein Risiko für Zika- und Chikungunya- oder MERS-Coronavirus gegeben ist, besteht eine 4-wöchige Sperre ganzjährig."
"...das Risiko für eine Infektion mit dem Zika- oder MERS-Coronavirus besteht unabhängig von der Aufenthaltstdauer."
Quelle:
https://www.blutspendedienst.com/blog/frage-des-monats-warum-bestehen-wartezeiten-nach-auslandsaufenthalten-und-wie-finde-ich-heraus-ob-ich-aktuell-blut-spenden-darf

Elke F
Rheinland-Pfalz
22.02.2020, 19:43 Uhr

Ich seh das ähnlich wie Holger. Dann hätte in jedem Jahr in den Gebieten, in denen die Infuenza gerade ankommt, die Blutspenden eingestellt werden müssen. Und auch für die Leute, die in den Gebieten zu tun hatten. Schlicht weg nicht machbar.
Aber ich kann die Frage von Helmut verstehen.

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Holger K
Baden-Württemberg
22.02.2020, 19:32 Uhr

Die Medien übertreiben um Werbeeinnahmen zu erhöhen.

Todesfallrate und Infektionsstärke ist bei der jährlichen Grippe (das Ding bei dem die Impfung meist hilft) höher.

Es ändert sich also gegenüber der jährlichen Grippewelle in Bezug Blutspenden nichts.

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