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Peter A. B Baden-Württemberg

0Thrombozyten
50Plasma
112Vollblut
BISHER GESPENDET
27.02.2020, 17:09 Uhr

Heute wieder Plasmaspende, fast wie immer. Aber nur fast.
Pünktlich nach Dienstschluss, als ich mit dem Rad zum Uni-Klinikum hochstrample, beginnt es heftig zu schneien. Als ich oben bin, sehe ich aus wie ein Schneemann auf Rädern... Vor dem Gebäude steht ein Fernsehteam - das filmt aber nicht die Blutspendezentrale, sondern die schräg gegenüber liegende Klinik, in der einer der Corona-Patienten liegen soll, von dem in den Nachrichten berichtet wurde. Es ist im Vergleich zu sonst recht wenig los, das schlechte Wetter und die Corona-Thematik halten einige potentielle Spender ab, vermuten die Mitarbeiter.
Nach dem ersten Abtropfen und Abtrocknen kann ich den Fragebogen ausfüllen, bald darauf wird der Finger angestochen und der Hb-Wert bestimmt. Alles normal. Auch die ärztliche Untersuchung verläuft wie immer, Fragen und Antworten kommen routiniert, aber freundlich (nein, kein Fieber, kein Auslandsaufenthalt, auch nicht in Italien). Nur auf eine Frage kann ich keine klare Antwort geben: "Kontakt zu Corona-Infizierten gehabt?" "Hoffentlich nein - aber ausschließen kann ich das natürlich nicht."
Die Spende läuft - im Vergleich zum letzten Mal - völlig problemlos. Nach 35 min bin ich 750 ml Plasma los und habe die Blutkörperchen und Blutplättchen wieder zurück bekommen. Ein guter "Deal"! Gesamtspende Nr. 113 ist abgehakt.
Dann genehmige ich mir eine Kaffeepause mit ein paar Keksen; nach einem ausgiebigen Imbiss ist mir gerade nicht.

Draußen schneit es weiter. Während ich dem Flockenwirbel zusehe, lässt eine andere Spenderin im Imbissraum plötzlich ihr Handy fallen. Gerade hat sie noch telefoniert, doch nun hängt der Arm über der Stuhllehne schlapp herunter. Ich überlege noch, ob ich mal rübergehen und nachsehen soll, da rutscht sie auch schon vom Stuhl. Blitzschnell bin ich da, kann sie noch auffangen, lege sie auf den Boden, die Beine hoch, rufe nach Unterstützung, die bald kommt. Gemeinsam legen wir sie auf eine Liege, bringen sie in den Spendenraum zurück, wo sie bald wieder ansprechbar ist und die Farbe in ihr Gesicht zurückkehrt. Alles wieder gut.
Ein gutes Gefühl, heute gleich zweimal unmittelbar geholfen zu haben!

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Dietmar S
Berlin
28.02.2020, 07:49 Uhr

Schöne Geschichte 👍

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