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Christian B Bayern

10Vollblut
BISHER GESPENDET
THEMA: Fragebogen
08.07.2021, 11:48 Uhr

Hallo,
Ist der Fragebogen eigentlich bundesweit derselbe?
Der hat sich - zumindest meiner Erinnerung nach - gegenüber meiner letzten Spende geändert und ich muss sagen nicht zum Besseren.
Die Frage 56 nach dem letzten Sexualverkehr hat jetzt ein Kreuz bei mehreren Fragen. Die erste Frage lautet sinngemäß (genauen Wortlaut weiß ich nicht mehr), ob man Sex mit einer Person hatte, die außerhalb Europas geboren wurde.
Da meine Frau zwar seit zwanzig Jahren in Deutschland lebt, aber eben nicht in Europa geboren wurde, muss ich hier Ja ankreuzen.
Das ist aber eine sinnfreie Antwort und deshalb stelle ich die Frage nach dem Sinn der Frage an sich.
Für mich ist das eine Diskriminierung, denn es wird nach der Herkunft gefragt.
Das hieße im Umkehrsschluss, dass Australier in Australien nicht spenden dürfen. Sind ja alle außerhalb Europas geboren.
Die Frage gehört dringend reformiert und vor allem dahingehend präzisiert, was der Sinn dahinter ist.
Der erschließt sich mir nämlich nicht.
Um was geht es hier?
Welche mögliche Krankheit gibt es nur außerhalb Europas?

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Alexander N
Bayern
21.01.2022, 14:20 Uhr

Hallo Team BRK
mich regt die Frage auch auf, weil ich wie Christian dieses als diskriminierent finde. Auf der einen Seite muss man Hautfarbe, Geschlecht und Herkunft als neutal oder gentern bewerten/usw. aber auf der anderen Seite wird so was abgefragt. Ich finde das nicht gut. Ich finde auch die Frage gehört umformuliert.

Team Bayern
09.07.2021, 09:46 Uhr

Hallo Helmut,
danke für Deinen Kommentar und Dein Engagement für die Blutspende!
Es geht hier um Hochrisikogebiete für durch Sexualkontakt übertragbare Erkrankungen, also Hepatitis-C, Hepatitis-B und HIV.
Die genannten Erkrankungen gibt es natürlich auch in Deutschland, aber in gewissen Ländern ist das Risiko, sich damit zu infizieren, schlichtweg deutlich höher.
Betroffen sind aber natürlich nicht alle außereuropäischen Länder.
Zu Europa zählen die in der europäischen Union vereinten Länder. Selbst wenn man berücksichtigt, dass Zypern einen südlichen europäischen Teil (die Republik Zypern ist seit 2004 Mitglied der EU) und einen nördlichen türkischen Teil hat und man sich nicht sicher ist und Zypern als Herkunftsland des Partners angeben würde, gäbe es dort kein erhöhtes Risiko für durch Sexualkontakt übertragbare Erkrankungen und damit würde man nicht von der Blutspende ausgeschlossen werden.
Wenn die Frage 56 im medizinischen Fragebogen bejaht wurde und es um den Teil der Frage geht, dass der Partner in einem außereuropäischen Land geboren wurde, das ein erhöhtes Risiko für durch Sexualkontakt übertragbare Erkrankungen hat, wird geklärt, ob die Beziehung schon mindestens 12 Monate besteht und der Partner schon mindestens 12 Monate in Deutschland lebt. Wenn das so zutrifft, kann der Spender zur Blutspende zugelassen werden. Ansonsten muss pausiert werden, bis die 12 Monate erreicht sind.
Bei kurzfristigen sexuellen Kontakten zu Personen, die aus einem Land mit erhöhtem Risiko für durch Sexualkontakt übertragbare Erkrankungen stammen oder noch dort leben, muss 4 Monate mit dem Spenden abgewartet werden.
Viele Grüße, Lisa vom BSD

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Samuel C
Baden-Württemberg
09.07.2021, 08:18 Uhr

Im Zweifel schreibt man's halt einfach drauf und fertig. Wo ist das Problem.

Helmut S
Bayern
09.07.2021, 05:54 Uhr

Hallo Lisa,
für mich stellt sich hier auch die Frage, wie im Sinne dieses Fragebogens "Europa" überhaupt definiert ist.

Bezüglich der Ostgrenze Europas gibt es ja geografisch mehrere Definitionen. Auch wenn man Europa eher "kulturell" definiert werden geographisch außerhalb Europas liegende Länder doch zu Europa gezählt wie z.B. Zypern.

Für den BSD (mengenmäßig) relevant dürfte vor allen sein ob Personen die jenseits des Urals (v.a. in Sibirien, "Spätaussiedler") oder in Istanbul geboren sind als Europäer gelten.

Team Bayern
08.07.2021, 18:34 Uhr

Hallo Christian,
danke für Deinen Beitrag und Dein Engagement für die Blutspende!
Mit dem Ziel, möglichst viele Menschen zur Blutspende zulassen zu können, wird beim Blutspendedienst des BRK seit April 2021 eine neue Version des medizinischen Fragebogens eingesetzt, in dem das Sexualverhalten von Spendewilligen detaillierter abfragt wird. Das differenzierte Abfragen ermöglicht beispielsweise eine Einzelfallprüfung bei Personen, die in den zurückliegenden 4 Monaten Sex mit einer Person hatte, die außerhalb Europas geboren wurde. Eine Blutspende ist dann – bei grundsätzlicher Spendefähigkeit – möglich, wenn es sich bei dem Herkunftsland nicht für um ein Hochprävalenzgebiet für sexuell übertragbare Krankheiten handelt.
Die Kombination aus Zulassungskriterien, vertrauensvoller und aufrichtiger Anamnese, freiwilligem Selbstausschluss und validierten, hoch-sensitiven Testverfahren garantieren Qualität und Sicherheit der von uns für den Einsatz im Rahmen von Therapie und Notfallversorgung zur Verfügung gestellten Arzneimittel.
Viele Grüße, Lisa vom BSD

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Sascha T
Hessen
08.07.2021, 16:58 Uhr

Wer hat denn behauptet, man könne das Blut nicht verwenden, wenn man eine Frage mit „Ja“ beantwortet hat? Ist das bei dir so?

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Christian B
Bayern
08.07.2021, 15:45 Uhr

Das mit Australien war ein Witz, aber genau darum geht es; sobald jemand außerhalb Europas GEBOREN ist, kann man die Blutspende nicht verwenden. Geht nicht darum, ob sich jemand außerhalb Europas aufgehalten hat, sondern die Frage, die man ankreuzen muss redet von der Geburt. Und darüber rege ich mich auf.

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Sascha T
Hessen
08.07.2021, 15:05 Uhr

Der Satz mit Australien war ein Scherz oder?
Lass das bitte nicht ernst gemeint sein…,
Deutschland ist nicht das Zentrum der Welt und die meisten Reisekrankheiten sind eben in Deutschland nicht heimisch.

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