Aktueller Beitrag

Helmut S Bayern

28.05.2022, 10:36 Uhr

Wer schon immer mal wissen wollte, wie sich eine Blutspende auf den Hb-Wert auswirkt und wie lange es tatsächlich dauert, bis der mit einer Blutspende verbundene Eisenverlust von 250mg kompensiert ist, für den habe ich einen interessanten Artikel gefunden:

https://www.aerzteblatt.de/archiv/172852/Blutspende-Ohne-erhoehte-Eisenaufnahme-ist-die-Erholungszeit-lang

Wie man sieht, ist es für Blutspender wichtig, den eigenen Ferritinwert zu kennen!

Insbesondere sollten v.a. Blutspender/innen mit Hb-Werten im unteren Grenzbereich vorsichtig sein, denn durch die Blutspende fällt der Hb-Wert in den folgenden Tagen zunächst erheblich unter den Normbereich ab und selbst bei Einnahme von Eisenpräparaten dauert es u. U. länger als 56 Tage bis man wieder im "sicheren" Bereich zurück ist.

Bei allem Engagement mit der Blutspende anderen helfen zu wollen ist es sinnvoll, die eigene Gesundheit nicht zu gefährden und die absoluten Mindestabstände einzuhalten bzw. der Richtlinie Hämotherapie zu folgen, welche einen Mindestabstand von 12 Wochen empfiehlt.
(S. 23 in https://www.bundesaerztekammer.de/fileadmin/user_upload/downloads/pdf-Ordner/RL/RiliH_Lese.pdf )

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Helmut S
Bayern
02.06.2022, 11:19 Uhr

Hallo Holger,

ganz so einfach ist es nun auch wieder nicht.
Eine Übermenge an Eisen im Darm behindert z.B. auch die Aufnahme von Zink, was wiederum zu einer Schwächung des Immunsystems führen kann.

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Holger K
Baden-Württemberg
30.05.2022, 07:39 Uhr

der Effekt mit diesen Tabletten ist ja nur, dass der Stuhlgang etwas dunkler wird sobald das enthaltene Eisen nicht aufgenommen wird.- das sieht aus wie wenn Blutung im Darmbereich ist.
Also nicht hellrot wie bei frischen Hämorrhoiden.

ist alles problemlos für den Körper.

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Birgit G
Niedersachsen
30.05.2022, 00:05 Uhr

Danke für die Info. Gerade genau mein Thema!

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Alexander S
Bayern
29.05.2022, 12:10 Uhr

Ich lass deswegen regelmäßig mein Ferritin bestimmen....

Helmut S
Bayern
29.05.2022, 10:04 Uhr

Keine Sorge Roswitha,

bereits die tägliche Eisenzufuhr mit (fleischhaltiger) Nahrung beträgt gut die zehnfache Menge (10..15mg) die der Körper zum Ausgleich der täglichen Verluste (1..2mg) durch Hautschuppen, Haare und ggf. kleine Blutverluste aus der Nahrung aufnehmen muss.

Der Darm weiß - anschaulich gesprochen - genau, wieviel Eisen er aus der im Darm befindlichen Menge ins Blut übertragen soll. Die Übermenge wird schlicht wieder mit dem Stuhl ausgeschieden. Somit besteht keine Gefahr einer schädlichen Überdosierung (*).

Eisentabletten werden u.a. deshalb "überdosiert", weil sie auch bei einer "Eisenverwertungsstörung" eine hohe Aufnahme gewährleisten sollen und auch der gesunde Darm nur 20..70% des zugeführten Eisens schafft zu resorbieren, selbst wenn gerade ein Eisenmangel im Blut vorliegen sollte.

Allerdings haben Eisentabletten bei vielen auch unangenehme Nebenwirkungen, wie z.B. Verstopfung.

(*)Es gibt Menschen, bei denen genetisch bedingt die "Eisenaufnahmebremse" versagt. Sie leiden an der sog. Eisenspeicherkrankheit (Hämochromatose).
Sie nehmen dann jeden Tag eine massive Überdosis an Eisen auf was letztlich zur Zerstörung vieler Organe führt. Wenn rechtzeitig erkannt, können diese Schäden jedoch durch häufige Aderlässe / Blutspenden vermieden werden. Diese Menschen dürfen natürlich auf keinen Fall Eisentabletten nehmen...

Elke F
Rheinland-Pfalz
29.05.2022, 08:41 Uhr

Hallo Holger, das ist richtig. Die Grenzwerte für die Blutspende sind nicht exakt die gleichen wie die Normwerte im medizinischen Blutbild. Allerdings geht es doch darum, dass der hb-Wert nicht der einzige Wert ist, der für den Spender wichtig ist. Ausserdem wird er nur vor der Spende gemessen. In den Tagen danach kann er unter den grünen Bereich fallen. Je besser die Eisenspeicher im Körper gefüllt sind, umso besser.
Aber wer kennt schon seinen Eisenwert? Und ich glaube die wenigsten nehmen
standardmäßig nach der Spende Eisen ein. Genau dafür wollte Helmut wohl sensibilisieren.
Sinnvoll wäre es doch, wenn die Blutspendedienste ab und an die Eisenwerte mitbestimmen würden - statt der sinnlosen Bestimmung der SarsCoV2-Antikörper.

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Holger K
Baden-Württemberg
28.05.2022, 21:15 Uhr

die Grenze 12,5 für Zulassung zur Blutspende gilt ja exakt für Blutspendezulassung und hat nichts mit einer medizinischen Unterschreitung zu tun.

da muss neben dem Eisenwert im roten Blutfarbstoff noch weiteres vorliegen für eine Erkrankung und in der Folge Erkrankungszeichen.

Details weiss ich nicht - bzw. müsste ich im Internet nachgucken.

aber grundsätzlich ist es ja kein Nachteil kurz für 1-2Wochen diese Eisentabletten reinzuwerfen. Was der Körper nicht braucht wird problemlos ausgeschieden

Helmut S
Bayern
28.05.2022, 20:06 Uhr

Hallo Roswitha,

ja, die Frage ist berechtigt. Bei fleischloser Ernährung dauert es etwa 2 bis 3 mal länger bis man das bei der Spende verlorene Eisen wieder zurückholen kann, da pflanzliches Eisen sehr viel schlechter als tierisches Eisen resorbiert werden kann. Dies kann ich auch durch eigene Erfahrung bestätigen: Seitdem ich Vegetarier bin kann ich nur noch 2 mal im Jahr Blut spenden, davor ging es 4 bis 5 mal.

Bei den "roten Graphen" (also bei Eisensupplementation) dürfte sich die Ernährung aber praktisch nicht auswirken, denn die Tabletten enthalten bereits mehr Eisen ("325 mg Eisengluconat (37,5 mg elementares Eisen)") als der Darm überhaupt pro Tag aufnehmen kann. Zum Vergleich: bei durchschnittlicher omnivorer Ernährung führt man dem Darm pro Tag ca. 10..15mg Eisen zu, wovon der Darm, wenn kein Eisenmangel vorliegt nur 1..2mg aufnimmt. Nach einem Blutverlust / bei Eisenmangel werden dann bis zu 6mg resorbiert.

@Elke: Meganer 🤣

Du hast wohl den Vorgang durchgemacht, dass der Leber bei jeder Spende etwas mehr Eisen entnommen wurde als in der Zeit zwischen den Spenden wieder aufgefüllt werden konnte.
Bei mir hat das 2 Jahre gedauert, bis nach der Umstellung auf fleischlose Ernährung die "Leber leer" war und ich beim Spendeversuch mit einem Hb von 11,8 nach Hause geschickt worden bin. Ferritin war dann im einstelligen Bereich, Serumeisen nicht mehr nachweisbar...

Elke F
Rheinland-Pfalz
28.05.2022, 19:46 Uhr

Ich habe normalerweise einen hb von 15 bzw noch ein wenig höher. Im letzten Jahr konnte ich von Blutspende zu Blutspende zusehen, wie der Wert immer etwas weiter runter ging. War immer noch über dem Grenzwert, bei dem frau noch spenden darf, aber ungewöhnlich für mich. Ich habe dann meinen Ferritinwert checken lassen und siehe da.... absolut im Keller. Dann wusste ich auch warum ich oft sooo müde war.... Eisen wird ja auch noch für andere Dinge gebraucht als nur für hb-Produktion.
Deshalb sind die beiden Artikel so gut und wichtig. Danke Helmut.
Für Roswitha: ich bin Meganer. Das heisst ich esse alles, was mega schmeckt - ich esse gerne und regelmäßig Fleisch 😁

Helmut S
Bayern
28.05.2022, 17:57 Uhr

Hallo Holger,

schau Dir doch bitte die Graphik im von mir verlinkten Artikel (am besten in der Vergrößerung) mal genauer an.

Bei dem roten Graphen, der mit den roten Quadraten markiert ist, erkennt man folgende Situation:

Das erste rote Quadrat, also bei der Messung vor der Blutspende, zeigt einen Hb-Wert von ca. 13,25.
Eine Frau wird mit diesem Hb-Wert zugelassen.

Das nächste rote Quadrat entspricht der Messung ca.3-5 Tage später.

Die Frau hat dann nur noch ca. 11,8 - und liegt damit schon deutlich unter dem unteren Normalwert von 12,5.
Erst nach ca. 25 Tagen wird dieser wieder erreicht (bei niedrigen Ferritinbasiswerten) - und das trotz Eisensupplementation!

Die Frau lebt also fast einen Monat mit einem (zumindest leichten) Eisenmangel, und das, obwohl sie ja mit einem für Frauen noch recht guten Hb-Wert von 13,25 gespendet hat. Wenn sie mit nur 12,5 spendet, was ja beim BSD gerade noch zulässig wäre, wird's natürlich noch gravierender.

Elke F
Rheinland-Pfalz
28.05.2022, 16:22 Uhr

@Holger Welchen Wert meinst du? Hb oder Ferritin?

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Holger K
Baden-Württemberg
28.05.2022, 15:25 Uhr

wobei die Kontrolle exakt beim Labor ja speziell aus diesem Grund durchgeführt wird.
und wenn der gemessene Wert in der Nähe der unteren Grenze ist oder unabhängig davon nach Anzahl der Spenden werden ja diese Eisentabletten angeboten.

Nicole D
Niedersachsen
28.05.2022, 11:34 Uhr

Dankeschön Helmut, das sind wieder sehr interessante Informationen in den Links.

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Stefan L
Nordrhein-Westfalen
28.05.2022, 11:27 Uhr

Danke für die Info👍😏

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