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Cornelia H Baden-Württemberg

43Vollblut
BISHER GESPENDET
30.01.2022, 21:16 Uhr

Hallo zusammen,
eine Sache, die endlich mal raus muss, weil ich es einfach nicht nachvollziehen kann.
Das die 6 Blutspendedienste des DRK einiges unterschiedlich handhaben, ist ja bekannt und ist auch schon oft bemängelt worden.
Folgendes Beispiel ist für mich allerdings aus medizinischer Sicht absolut unverständlich:
mein Mann hat als Kind zwei Jahre in Afrika verbracht. Darunter auch längere Zeit in Malariagebieten.
Ich habe meinen Partner damals als Erst spender mitgenommen (Blutspendedienst West). Er hat den Fragebogen wahrheitsgemäß ausgefüllt. Daraufhin wurde vom DRK ein Malariatest gemacht, der negativ ausfiel und er durfte spenden.
Einige Jahre und Spenden später folgte der Umzug ins Hoheitsgebiet DRK Baden-Württemberg, Hessen).
Fragebogen ausgefüllt, lebenslange Sperre kassiert.
Das wollte ich dann doch genauer wissen. Hotline angerufen, einige Tage später einen Rückruf von einem Labor erhalten, mit folgender Aussage:
man kann über einen Test Malaria nicht ausschließen, da sich der Erreger in die Organe zurückgezogen haben kann und er dann nicht mehr sicher im Blut nachgewiesen werden kann.
Okay, verstanden. Aber warum wird dieses Risiko zum Beispiel beim Blutspendedienst West in Kauf genommen? Macht jede Blutspende wirklich an der Hoheitsgrenze/ Landesgrenze halt? Wie verfahren die privaten Anbieter?
Sollte da nicht eine bundesweit einheitliche Regelung her?
Letztes Jahr bin ich dann im Blutspende-Magazin, das vom DRK Baden-Württemberg, Hessen und Nord-Ost herausgegeben wird auf folgenden Artikel gestoßen:

https://magazin.blutspende.de/aktuelles/blutspende-nach-dem-urlaub#sonderregelungen-bei-besonders-langen-aufenthalten

Darin steht, dass nach frühestens vier Jahren durch einen negativen Malariatest die Sperre aufgehoben werden kann.
Daraufhin habe ich nochmal per Kontaktformular mit Verweis auf den Artikel nachgehakt, da sich ja scheinbar etwas geändert hatte.
Die Antwort : tut mir leid, diese Regelung gilt in Baden-Württemberg und Hessen nicht.
Schade. Na ja, vielleicht ziehen wir ja mal irgendwann wieder zurück nach NRW oder in ein anderes Hoheitsgebiet, wo mein Mann dann wieder spenden darf und auch gerne würde...

Eure Meinungen und / oder Erfahrungen zu diesem Fall oder anderen Absurditäten würden mich sehr interessieren.

LG

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Cornelia H
Baden-Württemberg
02.02.2022, 13:44 Uhr

Hallo zusammen,

vielen Dank für eure Anregungen, Meinungen und Erfahrungen.

@Team BaWü-Hessen:
wie in meinem Beitrag geschrieben, habe ich beide vorgeschlagenen Wege schon genutzt. Mehr oder andere Antworten werde ich wohl nicht bekommen.

Sehr hilfreich fand ich den Hinweis auf die gesetzlichen Mindestanforderungen von Helmut S.

Bleibt alle gesund und spendet fleißig weiter, sofern ihr dürft,
In unserem Freundeskreis wurde gerade erst bei jemandem zum wiederholten Mal Krebs diagnostiziert. Das führt einem nochmal vor Augen, wie wichtig es ist, Blut zu spenden.

LG Cornelia

Team BaWü-Hessen
DRK-Blutspendedienst
01.02.2022, 10:47 Uhr

Hallo Cornelia, vielen Dank für dein Feedback. Bei Rückfragen zur Spendefähigkeit kannst Du dich gerne telefonisch an uns wenden: 0800-1194911 oder über das Kontaktformular. Wir beantworten deine Fragen gerne.

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Peter A. B
Baden-Württemberg
31.01.2022, 19:08 Uhr

Hallo Cornelia,
vielen Dank für deinen ausführlichen und sehr klaren Bericht über die Besonderheiten bei den einzelnen Spendediensten. Ich war bislang ob der Unterschiede und Eigenarten etwas irritiert, sah aber außer mangelnder Transparenz und fehlendem Komfort (z.B. betreffend der Spenderausweise und der gegenseitigen Anrechenbarkeit) noch nichts gravierend Nachteiliges.
In dem von dir geschilderten Fall bin ich aber tatsächlich fassungslos. Das ist - auch im Blick auf die implizierten gesundheitlichen Risiken - sehr schwer nachvollziehbar.

Danke auf alle Fälle für deine Hartnäckigkeit, bei Hinz und Kunz und sonstnochwo nachzufragen und für Aufklärung zu sorgen. Mein Mitgefühl hast du jedenfalls.

Kopfschüttelnde Grüße

Helmut S
Bayern
31.01.2022, 10:59 Uhr

Die Kriterien, an die sich alle Blutspendedienste MINDESTENS halten müssen, ist in der Richtlinie Hämotherapie von BÄK und PEI festgelegt:
https://www.bundesaerztekammer.de/fileadmin/user_upload/downloads/pdf-Ordner/RL/RiliH_Lese.pdf

Dort einfach mal nach "Malaria" suchen. BSD-West scheint genau diese Regeln einzuhalten.

BSD-BaWü-Hessen legt offenbar hierbei einen strengeren Maßstab an. Das dürfen die, egal ob uns das gefällt...

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Michael O
Baden-Württemberg
31.01.2022, 06:32 Uhr

Ein Beispiel, es gibt immernoch Hoheitsgebiete, die Coronapartys veranstalten und hier regelmässig über Schlangen und langer Wartezeit geschimpft wird, weil es keine Terminvergabe gibt. Was zB. bei uns schon 2 Jahre gut funktioniert.

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Sebastian B
Baden-Württemberg
30.01.2022, 22:15 Uhr

Ja, das ist tatsächlich so. Das DRK und damit auch die Blutspendedienste sind dezentral organisiert. Und in einem gewissen Rahmen haben die jeweiligen Regionalverbände die Hoheit über das, was beim Blutspenden passiert. Ich sag nicht, dass das gut ist oder dass das schlecht ist. Das ist einfach so wie es ist.

Bei Malaria finde ich allerdings das schon ein wenig komisch. Malaria wird nicht von einem Virus verursacht. Malaria ist ein Parasitenbefall. Dass sich diese Parasiten in Organe zurückziehen wäre mir neu. Allerdings bin ich kein Arzt. Kann das also auch nicht abschließend beurteilen.

Ob Malaria Erreger vorhanden sind, kann man aber selbstverständlich im Blut nachweisen. Ob ein solcher Test tatsächlich auch gemacht wird, weiß ich nicht.

Du kannst schauen, ob Krankenhäuser in deiner Nähe, die Blutspenden anbieten, das ganze anders handhaben. Oder auch, falls du private Spende Dienste oder Pharma Unternehmen in der Nähe hast. Um da nicht enttäuscht zu werden, würde ich empfehlen, vorher anzurufen, und nach der genauen Regelung zu fragen.

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