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Reiner S Sachsen

160Vollblut
BISHER GESPENDET
10.10.2022, 08:43 Uhr

...weil ich mal damit angefangen habe und es mittlerweile essentiell für mich ist....

Wie bin ich eigentlich zum Blutspenden gekommen?

Irgendwie hatte ich schon in meiner Jugend vom Blutspenden gehört, jedoch hatte ich seinerzeit keinen Gedanken daran verschwendet, dass dies auch etwas „für mich“ sei.

Es war noch im letzten Jahrhundert, ja im letzten Jahrtausend, das Land, in dem ich lebte, hieß noch anders und es sollten noch mehr als ein Jahrzehnt vergehen, bis sich der Name des Landes ändern würde.
Zumindest als ich 18 Jahre alt wurde und ich hätte Blutspender werden können, war daran noch nicht zu denken.

Blut wurde gespendet in dem Land, jedoch nicht von mir. Wie es seinerzeit üblich war, „durften“ junge Männer ihren Wehrdienst leisten und auch dort gab es Blutspendeaktionen. Aber auch das war noch nichts was mich interessierte.
Ob es damals beim Militär irgendwelche „Vorteile“ als Blutspender gab ( Sonderurlaub oder ein Sonderausgang) weiß ich nicht. Ich kann auch nicht sagen ob mich das dazu gebracht hätte Spender zu werden.

Es vergingen noch ein paar Jahre, ich schloss mein Studium ab und begann in einer Firma zu arbeiten. Ich weiß auch nicht mehr, wie oft man damals spenden durfte. Waren es vier oder sechs Spenden im Jahr, auf alle Fälle waren fast sieben Jahre oder maximal 40 Blutspenden ins Land gegangen in denen ich hätte spenden können, aber es nicht getan hatte.

In der Firma, in der ich nun beschäftigt war, gab es eine Blutspendeaktion und ein Kollege sprach mich an, ob ich mitkommen würde. In der Gruppe lässt man sich eher mal zu etwas hinreisen, als wenn man allein entscheiden muss.

Ich wurde Blutspender.
Damals gab es noch keine Beutel, in denen das Blut gesammelt wurde, es wurde Glasflaschen benutzt und bevor die Nadel gesetzt wurde, bekam man an die potenzielle Einstichstelle eine kleine Injektion mit einem Mittel, das wohl die Gefäße weiten sollte, oder weil die „großen“ Nadel nicht scharf genug waren, ich weiß nicht warum, aber vielleicht kennt sich jemand aus mit der „Geschichte der Blutspende“.

Nach der Spende gab es die noch heute übliche Verpflegungstüte, die seinerzeit aus Papier war, darin war meist ein Apfel, ein paar Kekse oder Waffeln, ein Brötchen und eine Knackwurst, Bonbons und (immer!) eine Banane oder eine Apfelsine bzw. Mandarine und das war ein Glanzlicht in dem Land, denn Highlight hatte es damals noch gar nicht die deutsche Sprache geschafft.
Waren mal mehr Spender zu einem Termin, als man Verpflegungstüten vorbereitet hatte bekam man stattdessen 5,- Mark der Landeswährung.

Ich war nun regelmäßiger Blutspender und habe keinen Termin verpasst, der in der Firma im Speisesaal stattfand.
Übrigens hat sich mein kleiner Sohn immer über die Banane, außer der Reihe, gefreut.

Dann wurde aus dem Land ein anderes Land, Blut habe ich weiter gespendet nur musste ich ab und zu pausieren, da ich beruflich sehr viel unterwegs war und nicht immer Spendentermine wahrnehmen konnte.
Ich denke mal das ich, rückblickend, drei oder vier Jahre lang nicht oder nur sporadisch gespendet habe, bevor ich wieder zum regelmäßigen Spender wurde.

Eine Zwangspause gab es dann kurz vor der Jahrtausendwende. Nach einer Arthroskopie am Meniskus wurde ich für 12 Monate gesperrt, hätte ich mich „unters Messer“ gelegt wären es nur vier Monate Sperre gewesen.
So war die Regel seinerzeit.

Ehrungen für Spender gab es auch schon immer, im Einzelnen kann ich mich nicht erinnern, ob es schon bei 10 oder erst 25 Spenden eine Flasche Sekt direkt zum Termin vom Ortsverband gab. An die „großen“ Ehrungen jedoch habe ich noch gute Erinnerungen.

Einmal im Jahr führt das Landratsamt zusammen mit dem DRK-Kreisverband eine Ehrungsveranstaltung durch zu der alle eingeladen sind die im Vorjahr ihre 50. , 75., 100., 125. usw. Spende abgeleistet haben.

Zur 50. gab es einem Empfang beim Landrat mit Abendessen und Kulturprogramm plus Übergabe der Urkunden und der vierschieden farbigen Blutstropfen.
Zur 75. gab es eine Busfahrt mit Partner in die Landeshauptstadt, mit Stadtrundfahrt, Führung durch die Semperoper und gemeinsamen Mittagessen.
Zur 100. gab eine zweitägige Busreise, mit Partner, nach Hannover, mit Stadtrundfahrt, gemeinsamen Abendessen, Besuch eines Varietés, Hotelübernachtung, Besuch der Autostadt in Wolfsburg am nächsten Tag.
Zur 125. ging es mit Partner im Bus für zwei Tage in die gesamtdeutsche Hauptstadt, mit Stadtrundfahrt, Fahrt auf der Spree, Abendessen, Besuch einer Show im Friedrichstadtpalast, Hotelübernachtung und Rückfahrt am nächsten Tag.

Nun bin ich stand heute bei Nummer 150 angelangt und zur Spende wurde ich informiert, dass die zentrale Spenderehrung im kommenden Jahr stattfinden wird, also so wie bisher gehabt.

Wie immer bekommt man eine „vorläufige“ Einladung und muss eine Einwilligungserklärung zur Weitergabe der persönlichen Daten unterschreiben.
Der Hintergrund ist ganz einfach:

Einmal im Jahr werden alle „Jubiläumsspender“ des Vorjahres zu einer Spenderehrung eingeladen. Da das laufende Jahr noch gut drei Monate hat, kommen da noch ein paar hinzu.
Dann weiß man wieviel Ehrungen es in den einzelnen Kategorien geben wird und man kann mit der Feinplanung beginnen.

Im nächsten Schritt bekommt man dann die „richtige“ Einladung und wenn man zusagt, ist man dabei.

Mein Ziel ist es so lange zu spenden, wie ich es darf und kann, immer die sechs im Jahr zu erreichen und irgendwann auch mal eine zwei vorn dran stehen zu haben.
Zeit dazu ist noch genug da, es dauert nur knapp neun Jahre und so viele Spenderjahre habe ich mindestens noch vor mir.
Hätte ich gleich mit 18 angefangen und zwischendurch nicht ausgesetzt könnte die Anzahl deutlich höher sein….

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Bernd L
Bayern
12.10.2022, 12:56 Uhr

Reiner, vielen Dank für den sehr interessanten Rückblick auf Deine bisherige Spende-Laufbahn...
Habe rückblickend auch sehr schöne Erinnerungen an die vergangenen Jahrzehnte. Bleiben wir alle gesund um unsere Spendezahlen weiter in Rekordhöhen zu treiben...

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Michael O
Baden-Württemberg
10.10.2022, 21:25 Uhr

Ich habe auch erst mit 23 Jahren angefangen, aber besser Spät als nie!!!

Glückwunsch zum Jubiläum, da oben wird die Luft bei der Ehrung dünn. Seit meiner 100. bin ich derjenige der den "Vogel" abschiesst bei den Ehrungen.

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Manuela K
Baden-Württemberg
10.10.2022, 15:14 Uhr

Wahnsinn. Du kannst echt stolz auf dich sein. Glückwunsch zur 150!!

Deine Spenden-Laufbahn ist richtig interessant zu lesen. Danke für's Teilen mit uns.

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Reiner S
Sachsen
10.10.2022, 14:22 Uhr

Danke!
Da ist kein Gram dabei, das zeigt nur was möglich wäre.

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Alexander Alois H
Rheinland-Pfalz
10.10.2022, 14:13 Uhr

Glückwunsch zur Hundertfünfzigsten. Nicht grämen ob der Spenden, die man nicht geleistet hat (ich hab mit 46 angefangen, ich käme aus dem Gram nicht mehr raus), sondern stolz sein auf das Geleistete.

Wünsche weiterhin gute Gesundheit, damit das Ziel 200 noch erreicht wird. Alles Gute 👍

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