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Thema:
Fragebogen
Der Fragebogen des DRK Hessen beinhaltet inzwischen Fragen, die ganz sicher bei einer „Massenveranstaltung“ wie einem Blutspendetermin nichts verloren haben. Angaben zu sexuellen Neigungen, Religion und Haftstrafen??? Wann kehrt beim DRK wieder Vernunft ein und wann darf man als normaler Blutspender/Helfer wieder Blut spenden ohne das die Menschenwürde in Frage gestellt wird?
Saarland –
Was hat das mit Menschnewürde zu tun?
Da gehts um die Empfängersicherheit.
Nordrhein-Westfalen –
Wie ich das sehe und lese wir sich auf die Ehrlichkeit der Spender verlassen!! Na dann will ich hoffen das ich niemals eine Blutkonserve benötige. Ich kann doch alles ankreuzen ob es stimmt oder nicht. Also ist doch eine genaue Untersuchung unabkömmlich
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Hallo Frank,
die Blutspende in Deutschland unterliegt verschiedenen gesetzlichen Regelungen ua der Hämotherapierichtlinie und dem Arzneimittelgesetz. Die Hämotherapierichtlinien regeln beispielssweise die Spenderzulassung. Sie werden aufgestellt von der Bundesärztekammer und dem Paul-Ehrlich-Institut und ist für alle Blutspendeorganisationen - egal ob DRK oder eine andere Organisation - verbindlich. Der Fragebogen, den wir in Baden-Württemberg und Hessen seit 2016 einsetzen, ist er bundeseinheitliche Fragebogen der Bundesbehördern. Die Fragen haben die Zulassungskriterien zu Grunde. Bei den Zulassungskritierien zur Blutspende geht es darum, den höchstmögliche Schutz von Spendern und Empfängern sicherzustellen. Weder dem Spender darf ein gesundheitlicher Nachteil entstehen durch die Spende, genauso darf einem Empfänger kein gesundheitliche Nachteil entstehen. Daher werden Spender bei bestimmter Medikamenteneinnahme zurückgestellt oder bei einem Infektionsrisiko nach einer Auslandsreise (Stichwort Malaria) und eben auch Spendergruppen, die ein sexuelles Risikoverhalten haben und auch ehemalige Häftlinge sind temporär von der Blutspende ausgeschlossen. Daher müssen wir diese Frage im Fragebogen stellen. Deinen Diskriminierungsvorwurf bzw Verstoß gegen die Menschenwürde möchte ich sehr klar zurück weisen. Die Bundesbehörde (das Paul-Ehrlich-Institut) hat einige Erklärungen zum neuen Fragebogen und zum Spendeausschluss auf seiner Website zusammen gestellt. https://www.pei.de/.../spende.../spenderausschluss-node.html.
@Leonie: Wir testen jede Blutspende umfangreich auf durch Blut übertragbare Infektionskrankheiten wie HIV und Hepatitis. Da es jedoch ein Zeitfenster zwischen Infektion und Nachweisbarkeit gibt und da Viren sich auch immer wieder verändern, werden Risikogruppen temporär oder dauerhaft zurückgestellt.
Wir danken Euch allen für Eure regelmässigen Blutspenden im Namen der Patienten. Herzliche Grüße. Euer DRK-Blutspendedienst
Baden-Württemberg –
Nun ja, diese Fragen beruhen halt auf der Tatsache, dass sich anscheinend bei bestimmten sexuellen Neigungen eher sexuell übertragbare Krankheiten, wie zum Beispiel HIV verbreiten. Ich finde es zwar auch nicht ganz richtig, Menschen auszuschließen, nur weil sie vielleicht ein erhöhtes Risiko haben, da man diese Sache auch anders lösen könnte (wie zum Beispiel durch einen HIV Schnelltest o.ä., wenns denn sein muss) aber an Sich ergeben die Fragen schon einen Sinn und werden nicht nur zum Spaß gestellt.
Hamburg –
Zum einen sind das Vorgaben vom Paul-Ehrlich-Institut, die das RK so übernehmen muss. Zum anderen wurde dieses Thema hier schon lang und schmutzig durch diskutiert. Wer zB gewisse sexuelle Neigungen hat, neigt wegen dieser Neigungen eben eher zum Risikospender, auch wenn derjenige es nicht wahr haben will. Besonders Schwule fühlen sich immer wieder diskriminiert - aber es hilft nun mal nix.
Bayern –
Hallo Frank,
auch zum neuen Fragebogen in Bayern gibt es in diesem Zusammenhang Kritik. Schau Dir doch mal auf
https://www.blutspendedienst.com/blog/neuer-fragebogen-ab-dem-01-dezember-2018
den Kommentar von Blutspenderin Lisa vom 26.11.2018, 19:48 Uhr und die Antworten dazu von der Lisa vom BSD an. Hier werden die Hintergründe ganz gut erläutert.
Gruß aus dem tief verschneiten Oberbayern!