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Johannes H Bayern

9Vollblut
BISHER GESPENDET
19.02.2020, 13:48 Uhr

Eine Freundin von mir lebte von Geburt an bis ins Alter von einem Jahr in England (vor 1996) und wird deshalb nie ihr Blut tatsächlich spenden dürfen.
Darf sie dennoch zum Spenden gehen und im Nachhinein auf dem Ankreuzzettel zur Vernichtung „mein Blut soll vernichtet werden“ angeben?

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Team Bayern
20.02.2020, 16:08 Uhr

Hallo Johannes,
vielen Dank für Dein Engagement!
Auf dem medizinischen Fragebogen, den man vor jeder Blutspende ausfüllen muss und im Rahmen der ärztlichen Untersuchung bespricht, wird abgefragt, ob man zwischen 1. Januar 1980 und 31. Dezember 1996 länger als 6 Monate in Großbritannien oder Nordirland war und ob seit 01.01.1980 an bis heute eine Operation oder Transfusion (Blutübertragung) in Großbritannien oder Nordirland durchgeführt wurde. Sofern diese Frage mit „ja“ beantwortet wird, ist leider keine Blutspende möglich. Im Vereinigten Königreich bestand von 1980 bis 1996 das Risiko, mit Erregern der menschlichen Variante des „Rinderwahnsinns“ (neue Variante Creutzfeldt-Jakob) angesteckt zu werden. Diese Erreger (Prionen) können über Jahrzehnte unerkannt im Körper existieren. Deshalb werden Menschen, die sich im genannten Zeitraum länger im Vereinigten Königreich aufgehalten haben, oder, die nach 1980 dort operiert oder transfundiert wurden, von der Spende zurückgestellt. Prionen sind Eiweiße und können auch nach Sterilisation von Mehrfach-Operationswerkzeugen übertragen werden. Da man auf dem Fragebogen diese Frage beantworten muss und für die Richtigkeit der Angaben auf dem Spender-Fragebogen unterschreibt, wird beim Arztgespräch dann eine Ablehnung erfolgen.
Bitte bedenkt auch, dass Wartezeiten für andere Spender und ein gewisser Arbeitsaufwand für uns als Blutspendedienst entstehen würde, wenn Deine Freundin unter falschen Angaben Blut spenden und die Verwendung ihrer Konserve anschließend ausschließen würde.
Viele Grüße, Luisa vom BSD

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Andrea-Esther C
Bayern
19.02.2020, 18:19 Uhr

Rein hypothetisch ... kann man natürlich so vorgehen. Dieser freiwillige Selbstausschluss hat durchaus Gründe - manchmal geht eine ganze Clique zum Spenden, oder eine Gruppe von Kollegen spendet oder es gibt sonst irgend eine Form von "Gruppenzwang", da mag sich dann ein einzelner, der eigentlich nicht spenden sollte, warum auch immer, vielleicht nicht "outen" und kreuzt dann still und leise "bitte mein Blut verwerfen" an. Das ist zwar auch "Verschwendung", aber so kann ein Betroffener nicht öffentlich bloßgestellt werden.

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Johannes H
Bayern
19.02.2020, 18:10 Uhr

Ich hätte reinschreiben sollen, dass das rein hypothetisch war. Danke für eure Antworten :)

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Andrea-Esther C
Bayern
19.02.2020, 17:30 Uhr

Prinzipiell könnte sie so vorgehen, aber ...

sie möge bitte mal darüber nachdenken, dass so eine Spende auch für das Rote Kreuz bzw. für andere Blutspendedienste finanziellen und zeitlichen Aufwand bedeutet. Die Formulare, Beutel, Nadeln etc. kosten Geld, dazu kommt, dass sie für 20 bis 30 Minuten einen Platz auf den Liegen zubringen wird - in der Zeit könnte auch jemand, dessen Blut verwendet werden kann, dort liegen.

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Christiane W
Sachsen
19.02.2020, 14:32 Uhr

Es wäre doch schade das Blut umsonst zu spenden,da kann man auch zum Heilpraktiker gehen und der Grund dafür ist das BSE damals in England

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Stefan H
Bayern
19.02.2020, 14:13 Uhr

Warum ist das Blut spenden überhaupt so kritisch wenn man in England oder Nordirland war?

Elke F
Rheinland-Pfalz
19.02.2020, 14:04 Uhr

Macht ja nur dann Sinn, wen. Das Blut für Wissenschaft und Forschung genutzt werden kann. Am besten, sie ruft bei der Hotline an und fragt nach.

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