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Stefan D Nordrhein-Westfalen

81Vollblut
BISHER GESPENDET
20.06.2020, 12:11 Uhr

Blutspenden war noch nie eine schnelle Angelegenheit. Das auch schon mal 10 Spender vor einem 1 - 1,5h Wartezeit bedeuten können weil sich der Arzt mal wieder besonders viel Zeit für jeden Spender nimmt oder nur 5 Spendenbetten vorhanden sind ist keine Seltenheit. Aber jetzt wir der Zeitaufwand wirklich zu hoch.

Bei meiner Spende gestern hatte ich Glück, dass ich schon eine halbe Stunde zu früh da war weil es terminlich so ausgekommen ist. Ich musste also nur 30 Minuten warten bis es los ging. Aber schon zur Startzeit warteten bestimmt 50 Spender vor der Tür. Beim Scannen des Ausweises und dem Ausdruck des Formulars war eine Praktikantin (?) eingesetzt die zwar nett und bemüht war aber das Ganze scheinbar zum ersten Mal machte. Jeder Spender braucht also schon an der ersten Station 1-2 Minuten. Das mal 50 Wartende kommt schon alleine hier 50-100 Minuten Verzögerung.

Die sonstige Spende ging dann erfreulich schnell, das liegt aber wohl vor allem an der eigenen Routine. Beim Verlassen der Schlange der Spender noch weiter angewachsen. Diese Freiwilligen mussten bestimmt 2-3h Geduld mitbringen... Das ist einfach inakzeptabel.

Ja, Corona macht alles etwas komplizierter und nicht schneller. Das unheimlich träge Procedere ist aber wie gesagt nicht neu und war schon immer ein Problem.

Warum muss man z.B. die immer selben Fragen immer wieder neu auf einem Papierbogen ankreuzen? Nein, auch nach der 60. Spende bin ich immer noch nicht in Großbritannien geborgen und ich war als Mann immer noch nicht Schwanger. Natürlich können sich Antworten auch ändern (vielleicht war ich kürzlich doch mal im Gefängnis) oder es werden kurzfristig Dinge abgefragt (Tabletten in den letzten 29 Wochen) aber der Großteil der Antworten änder sich nie.

Warum kann ich nicht in meinem Profil hier die Standarte antworten hinterlegen, diese vor der Spende aktualisieren und online Abgeben? Das würde schon einmal vieles einfacher machen.

Der Flaschenhals ist aber immer noch der Arztbesuch und die Zahl der Spendenplätze. Wenn man fleißig die Werbetrommel rührt und in den Medien darauf hinweist wie dringend Spenden benötigt werden muss man bei den Terminen auch genügend Kapazitäten vorhalten. Klar ist es doof 3 Ärzte und 50 Plätze vorzubereiten und dann kommen nur 5 Spender. Aber man sollte davon ausgehen, dass das DRK mittlerweile ein bisschen abschätzen kann wie viele Spender wohl kommen.

Ja, das DRK ist einen gemeinnützige Organisation und setzt für die Termine viele Ehrenamtler ein die bei den Terminen ebenso ihre Freizeit einsetzten wie die Spender. Aber unter dem Strich verdient das DRK mit den Spenden Geld und setzt dabei auf die Freiwilligkeit der Spender und Ehrenamtler. Da sollte man erwarten können, dass deren Zeit und Geduld nicht unnötig auf die Probe gestellt wird.

Das sollte sich ändern, denn ein Zeitaufwand von 2 Stunden und mehr ist einfach nicht angebracht.

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Team West
DRK-Blutspendedienst
24.06.2020, 14:54 Uhr

Hallo Stefan,

vielen Dank für dein Feedback. Da du leider nicht erwähnst, um welchen Termin es sich konkret handelt, können wir deine Kritik auch nur allgemein annehmen. In der Tat sind Wartezeiten bei der Blutspende ein bekanntes Problem, das durch die aktuelle Lage nicht einfacher wird. Gerne würden wir genauer voraus sagen können, wie viele Spender zu einem gegebenen Termin tatsächlich erscheinen. Leider gibt es dafür keine "Glaskugel". Alles, worauf wir unsere Prognosen stützen können, sind die Spenderzahlen der vorangegangenen Termine. Auch für uns ist es frustrierend, wenn spendewillige Menschen vor dem Spendelokal Schlange stehen. Das gilt doppelt in Zeiten der Pandemie, da eine zu großer Stau vor dem Lokal bedeuten kann, dass ein Termin kurzfristig ganz abgesagt werden muss. Gerade aus diesem Grund führen wir aktuell immer mehr Termine mit vorheriger Online-Reservierung durch. Die ersten Erfahrungen zeigen, dass sich die Wartezeiten dadurch massiv haben reduzieren lassen. Wir planen, bis Ende des Jahres jede Blutspendeaktion mit vorheriger Online-Reservierung durchzuführen - damit Erfahrungen wie die, die du beschreibst, nicht mehr vorkommen.

Beste Grüße
BSD West

Helmut S
Bayern
20.06.2020, 22:52 Uhr

In Bayern sollte bereits ab 2019 eine "Digitale Anamnese" eingeführt werden.

Siehe in den Kommentaren bei

https://www.blutspendedienst.com/blog/neuer-fragebogen-ab-dem-01-dezember-2018
(Auf dieser Seite dann einfach nach "Digital" suchen)

Ich fürchte aber, dass das nun wegen Corona auch in 2020 nichts mehr werden wird ... 🤔

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Stefan D
Nordrhein-Westfalen
20.06.2020, 13:35 Uhr

Hallo Wolfgang! Es geht nicht darum für jeden eine individuellen Fragebogen zu erstellen. Es ging darum seinen Fragebogen kurz vor dem Termin schon online ausfüllen zu können und diese vor Ort nur noch zu bestätigen. Das war auch nur ein möglicher Vorschlag um den Prozess etwas einfacher zu machen.

Wie gesagt ist mir auch klar, dass vor Ort viele Ehrenamtler sind die genau wie ich ihre Freizeit opfern. In die richtet sich meine Kritik in keiner Weise.

Das DRK veranstaltet die Termine eben nicht aus reiner Herzensgüte sondern weil es unter dem Strich Geld mit den Konserven verdient. Mir als Spender ist das egal solange am Ende damit anderen Menschen geholfen wird. Aber das gilt nur solange, wie der Aufwand für mich vertretbar ist. Der Prozess war schon immer träge und wird durch die aktuelle Situation noch verschärft. Dabei ist NICHT Corona direkt das Problem, sondern das durch die Aufrufe des DRK mehr Spender kommen als bedient werden können.

Dazu habe ich mein Feedback gegeben und dir Meinung geäußert, dass das DRK das verbessern sollte um die Spender nicht zu vergraulen. Ob das DRK die Meinung teilt muss es selbst entscheiden.

Terminreservierung gibt es bei uns übrigens nicht.

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Wolfgang M
Hamburg
20.06.2020, 13:05 Uhr

und übrigens: Bei der Frage "sind sie schwanger" steht drüber "Nur für Frauen" (oder so ähnlich). Falls Du also keine Geschlechtsumwandlung gemacht hast, kannst Du diese Frage sowieso ignorieren.

57
Wolfgang M
Hamburg
20.06.2020, 13:03 Uhr

Einen Fragebogen individuell für jeden Spender zusammenzustellen, halte ich nicht nur für etwas übertrieben, sondern auch für zu aufwendig für das DRK. Dann mach' ich eben jedesmal das Kreuz, dass ich nicht in GB geboren bin oder wo auch immer. Und das Personal beim Spenden ist größtenteils ehrenamtlich da. Wenn ein Arzt EURO 200 pro Std (unbezahlte Überstunden mal nicht mitgerechnet) im Krankenhaus verdienen kann, überlegt er sich schon, ob er für 0 sich dahin setzt. Nur die wenigsten sind eben so selbstlos. Das sind nur einige der Probleme beim Blutspenden. Und wenn - trotz Terminreservierung - großer Andrang ist, ist es ja einerseits schön, andererseits aber sind dann eben Wartezeiten da. Das kann vorher ja niemand voraussagen. Also: auch wenn man einen Termin hat: Zeit mitbringen. Bei meiner letzten Spende Anfang Juni dauerte es insgesamt 30 min. - leider ohne Imbiss.

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