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Werner P Nordrhein-Westfalen

99Vollblut
BISHER GESPENDET
19.09.2020, 11:46 Uhr

Fuer mich bräuchte es keine Ehrung geben.
Man sollte eher eine Buergerpflicht machen Blut zu spenden. ( natürlich nur fuer entsprechend gesunde Menschen.)
Man kann so schnell in die Situation kommen, dass man Spenderblut benötigt.

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Alexander Alois H
Rheinland-Pfalz
21.09.2020, 12:40 Uhr

Oweh, wenn das zur Bürgerpflicht würde, ich fürchte, ich kenne dann ein paar Leute, die auswandern müssten. Nämlich alle diejenigen, die (teils panische) Angst vor Nadeln haben. Ich hab mich damit auch lange schwer getan.

Bonusprogramm bei den Krankenkassen. Absetzen bei der Einkommensteuererklärung. Großangelegte Werbekampagne. Sowas. Blutspende als Verpflichtung, von der man sich zur Not ärztlich befreien lassen muss, das wäre wie die Verpflichtung, jährlich das Sportabzeichen ablegen zu müssen. Schön, wenn man es macht, aber man sollte nicht gezwungen werden.

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Jörg R
Baden-Württemberg
20.09.2020, 19:50 Uhr

Aber es besteht ein Unterschied zum Impfen: Die Impfung schützt das Kollektiv, weniger den Einzelnen. Bei einer Pflicht zur Spende, sei es Blut, Gewebe oder Organe nützt es aber dem Einzelnen.

Ich halte gar nichts von einer entsprechenden Pflicht in solchen Fällen, denn man sollte immer noch Herr bzw. Herrin über den eigenen Körper sein. Niemand hat in meinen Augen ein Recht auf Fremdorgane oder Fremdblut, es sind immer Geschenke, die einem zuteil werden. Unbezahlbare Geschenke. Weil ich solche Leute beschenken will, spende ich auch Blut, Gewebe oder wenn es mal klappt, Stammzellen. Aber ein Gegenstand von Selbstverständlichkeit ist diese Solidarität nicht.

Wenn jemand nicht spenden möchte und mit Argumenten nicht zu überzeugen ist, dann akzeptiere ich das. Damit ist dieser Mensch kein Schlechterer als jemand anderes. Es ist lediglich seine freie Entscheidung über sich selbst und diese Freiheit gestehe ich dem anderen, auch wenn es mir nicht immer gefällt, zu.

Im Übrigen denke ich, dass man, wenn man ein umfassenderes Boni-Mali-Prinzip in der gesetzlichen Krankenversicherung einführt auch gleich die Morbiditätsraten bei der Beitragsbemessung zugrunde legen könnte, damit würde man die einkommensgestaffelte Beitragsgestaltung umändern zur risiko-moralisch gestaffelten Beitragsbewertung. Ist das dann aber noch Sinn einer Sozialversicherung, die entsprechend der finanziellen - nicht der moralischen - Leistungsfähigkeit ihre Beiträge bemisst?
Ich bin auch hier ehrlich gesagt skeptisch, Verknüpfungen zum Akt der Nächstenliebe, der Blutspende finanziell zu verknüpfen. Letztendlich ist es dann in meinen Augen nicht anders, als die oftmals verpönten privaten Spendedienste, bei denen man Geld im Gegenzug zu Blut bekommt, nur erhält man diesen Betrag eben durch Vergünstigung.

Was man aber ändern könnte, um zum Anfang zurück zu kommen, wäre die Information über das wichtige Thema. Wie selten ist es Bestandteil in Small Talks über das Thema zu sprechen? Wie selten sieht man Werbung in der Öffentlichkeit (zum Vergleich: das wichtige Thema Verhütung/STI-Prävention durch Kondome oder Hungerbekämpfung wurde großflächig beworben)?

Die Bürgerpflicht im Sinne eines moralischen Gebots ist es allemal, darüber aufzuklären.

Boris K
Baden-Württemberg
20.09.2020, 18:50 Uhr

Den Vergleich zum Impfen finde ich durchaus interessant. Beides hat, zu Ende gedacht, die Öffentliche Gesundheit zum Ziel. Eine Verpflichtung zur Blutspende sehe ich nicht als umsetzbar an, aber der Gesetzgeber hat ja durchaus andere Möglichkeiten für Anreizsysteme, ob wie schon angesprochen über Rabatte in den Krankenversicherungsbeiträgen oder zum Beispiel Zuzahlungen zu freiwilligen Gesundheitsleistungen, wie sie manche Krankenkassen mit ihren Bonusprogrammen praktizieren.

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Andrea-Esther C
Bayern
19.09.2020, 23:55 Uhr

Also, da sehe ich durchaus noch einen Unterschied. Als ich noch klein war, musste noch alles gegen Pocken geimpft werden. Nur so konnte diese Krankheit "ausgerottet" werden. Von mir aus müsste es für Masern keine Impfpflicht geben ... wenn im Gegenzug die Eltern, die ihre Kinder nicht impfen lassen wollen, für diese darauf verzichten, im Fall einer Erkrankung, besonders im Fall von Komplikationen, die zu dauerhaften Schäden führen, auf Leistungen vom Staat zu verzichten.

Blut spenden ist da was völlig anderes - wenn jemand nicht spenden geht, geht von dieser Person keine Gefahr aus, und durch Nichtspenden ist man auch nicht gefährdet.
Eher sollte man mal drüber nachdenken, wie viele Leute aufschreien, wenn es um die Widerspruchsregelung bei Organspenden geht - die aber mindestens genauso laut schreien, es gäbe zu wenig Organe, wenn sie selber oder eine nahestehende Person eins brauchen.

Sebastian W
Schleswig-Holstein
19.09.2020, 21:57 Uhr

@Andrea-Esther Ich sehe eine Spendepflicht nicht problematischer als eine Pflichtimpfung und die ist ja auch durchgegangen. Wer spenden kann und es nicht will, soll, wie bei den Impfungen auch, ein Strafgeld zahlen. #meinemeinung

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Wolfgang M
Hamburg
19.09.2020, 19:35 Uhr

Ich finde Ehrungen ganz nett und freue mich, wenn meine "Leistung" geehrt wird. Natürlich würde ich auch ohne Ehrung spenden. Von einer Spendenpflicht halte ich allerdings nix. Vielleicht sollte einfach mehr Werbung gemacht werden.

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Holger K
Baden-Württemberg
19.09.2020, 16:31 Uhr

Ich dagegen empfinde Ehrungen als sehr angebracht. Und die Auswahl der Spendeorte habe ich hisher nach den vorhandenen angeboten gerichtet (also lieber Schnitzel als nur Salatbuffet aber lieber nur Salat als Vespertüte usw.) Private Konkurrenz - mit finanziellen Anreiz bis 20eur - gibt es in der Provinz ja nicht. DRK kann da die Monopolstellung schon ausnutzen.

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Andrea-Esther C
Bayern
19.09.2020, 13:42 Uhr

Ein gewisses Maß an Wertschätzung ist meiner Meinung nach durchaus angebracht für alle, die ehrenamtlich / unentgeltlich was tun, egal ob Blutspender, ehrenamtliche Mitarbeiter in diversen Einrichtungen, ... - das muss ja "nichts kosten". Eine Pflicht, Blut zu spenden ist dagegen schwer umsetzbar, weil allein das Legen einer Nadel eine Körperverletzung ist, die man nicht so einfach anordnen kann. Sowas kann nur in Ausnahmefällen angeordnet werden, z. B. wenn jemand volltrunken einen Unfall baut oder so.

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Werner Z
Bayern
19.09.2020, 11:54 Uhr

Da bin ich ganz deiner Meinung!
1x pro Jahr pro Bürger würde wohl schon reichen.
Allerdings beschränkt das ja schon wieder die Rechte unserer Bürger, die nicht mal in Krisenzeiten eine Maske zum Schutz anderer tragen wollen.
Leider wird das nur ein Traum bleiben.
Aber dein Gedanke gefällt mir.

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