Aktueller Beitrag

45

Andre P Niedersachsen

45Vollblut
BISHER GESPENDET
THEMA: Fragebogen
12.05.2020, 15:21 Uhr

Auch ich finde die Fragen zu meiner Sexualität unverschämt und in keiner Weise nachvollziehbar
Ich spende seit 30 Jahren mein Blut.und bisher habe ich nicht gehört das Empfänger daran erkrankt sind.
Diese Informationen werde ich mit niemanden teilen. Ich denke solche Regeln sind der Nährboden für Verschwörungstheorien
Unbelievable

0
0
0
0
0
Frank S
Hessen
12.05.2020, 19:34 Uhr

Es gab in den 80ern einen ziemlichen Skandal, weil Blutempfänger über kontaminierte Spenden mit HIV infiziert wurden, bekanntlich ein Virus der insbesondere unter homosexuellen Männern, im horizontalen Gewerbe und Drogenkonsumenten verbreitet ist. In der Folge wurde in Deutschland 1994 das Bundesgesundheitsamt (BGA) aufgelöst (Siehe auch: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Infektionen_durch_HIV-kontaminierte_Blutprodukte ). Für DEIN Blut hast Du nun immer noch gehört das jemand daran erkrankt ist, aber für Blut von irgendwelchen Menschen die mit extrem hoher Wahrscheinlichkeit zu den im Fragebogen abgefragten Gruppen gehören, hast Du nun einen nachvollziehbaren Ansatz für weitere Recherchen.

Ich habe übrigens auch noch nie gehört, das explizit mit meinem Blut irgendwem bei irgendwas geholfen wurde - glaube und hoffe es aber und gehe auch deswegen weiter zum Blutspenden obwohl ich etwas von meiner Privatsphäre dabei aufgebe und ganz sicher auch kein großer Freund der DRK-BSD bin. Ich denken aber das es am sinnvoll und die Sache Wert ist, nicht zuletzt weil ich auch hoffe, dass jeder der es braucht und möchte in einer entsprechenden Situation ein benötigtes Produkt verfügbar hat. ;)

Sind die Fragen sehr weitreichend in die Privatsphäre?
Ja, auf jeden Fall. Zur Beantwortung ist aber niemand gezwungen, dann muss man konsequent sein und sagen "Mein Grundrecht auf Datenschutz ist mir wichtiger als mein Wille zur Blutspende!" - finde ich nachvollziehbar und legitim.

Nicht legitim wäre es aber das Grundrecht auf Datenschutz des Spenders höher zu bewerten, als das Grundrecht auf körperliche und geistige Unversehrtheit eines Empfängers, der im Regelfall keine echte Wahlfreiheit hat. Ich denke, dass man in der Abwägung durchaus dazu kommen kann, dass die Fragen sinnvoll und notwendig sind.

Ob die Fragen jedoch faktisch sinnvoll sind, kann man auch meiner Überzeugung nach diskutieren, denn am Ende des Tages muss man das Blut auf alle Risiken untersuchen - der Fragebogen kann bewusst, irrtümlich oder unwissentlich falsch ausgefüllt werden und daraus sollte kein höheres Risiko für das Spendeprodukt ergeben. Aber natürlich können bei wahrheitsgemäßer Angabe gewisse höhere potentielle Risiken ableiten lassen, denen man das Blutprodukt, Empfänger aber auch Laborpersonal und BSD-Personal lieber nicht aussetzt. Wie gesagt, ich denke es gibt da einige Für und Wider.

Start Terminsuche Forum